VAG Vorstand Stephan Bartosch sagte beim Spatenstich, die 2,8 Kilometer lange Neubaustrecke werde "die Verkehrsanbindungen in den Freiburger Stadtteilen Stühlinger, Betzenhausen, Brühl/Beurbarung und Mooswald entscheidend verbessern." Tatsächlich werden durch sie viele wichtige Ziele wie die Messe Freiburg, das Universitätsklinikum, die Fakultät für angewandte Wissenschaften, die Sportstätten im Freiburger Westen, das Industriegebietes Nord aber auch das Brielmann-Areal sowie verschiedene Hotels und Geschäfte erheblich besser an das städtische Nahverkehrsnetz angeschlossen, als bisher.
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon nannte die Stadtbahn eine "Entwicklungsachse für die westlichen Stadtteile". Die neue Linie knüpfe wichtige städtebauliche Projekte wie "Westarkaden", das Quartier Sternenhof und die Erweiterungen der Universität auf dem Flugplatz sowie der Kliniken an das Stadtbahnnetz an. Für die Messe stelle der Stadtbahnanschluss eine nachhaltige Attraktivitätsverbesserung dar. Dieter Salomon: "Ein guter Tag für den Freiburger Westen und für unsere Nahverkehrspolitik in der Stadt und der Region!"
Salomon und Bartosch dankten ausdrücklich dem Land Baden-Württemberg und dem Bundesverkehrsministerium für die finanzielle Förderung des Projektes aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes.
"Mit dem Spatenstich zur Stadtbahnerweiterung Neue Messe in Freiburg wird der öffentliche Nahverkehr in Freiburg nochmals verbessert", sagte Verkehrsstaatssekretärin Splett. Mit einer Gesamtzuwendung von Bund und Land in Höhe von rund 27 Mio. Euro werde dem Gesamtprojekt Stadtbahn Vauban - Werder/Rotteckring -Neue Messe "ein unverzichtbarer Baustein hinzugefügt". Auch in Zeiten eingeschränkter öffentlicher Mittel habe das Land die erforderlichen Kofinanzierungsmittel sichergestellt. "Auf die rund 8 Mio. Euro, die vom Land für dieses Stadtbahnprojekt fließen, sind wir daher auch ein bisschen stolz", erklärte Splett.
Die neue Trasse zweigt an der Haltestelle "Robert-Koch-Straße" vom bestehenden Stadtbahnnetz ab und führt durch die Breisacher Straße und die Berliner Allee bis zur Wendeschleife an der Herman-Mitsch-Straße. Im Jahr 2015 soll der erste Abschnitt des 38 Millionen Euro Projekts von der "Robert-Koch-Straße" bis zur Technischen Fakultät abgeschlossen sein. Danach folgt der Weiterbau bis zur Messe Freiburg.
Die Stadtbahn Messe ist ein Teil des Gesamtprojektes Stadtbahn Vauban, Stadtbahn Rotteckring und Stadtbahn Messe. Die Stadtbahn Vauban ist seit 2006 in Betrieb. Der Baubeginn für die Stadtbahn Rotteckring ist für das Jahr 2014 geplant. Sie führt über die Kronenstraße/Kronenbrücke, Werthmannstraße, Rotteckring und Friedrichring bis zum Siegesdenkmal.
Ingenieurbauwerke
Besonders aufwändig sind zwei Ingenieurbauwerke beim ersten Bauabschnitt der Messelinie:
- Brücke der Breisacher Straße über die Güterbahn
Die Brücke der Breisacher Straße über die Güterbahn wird durch einen Neubau ersetzt, da die bestehende Bauwerk nicht breit genug ist, um zusätzlich zu den geplanten Fahrspuren und Flächen für den Geh- und Radverkehr den besonderen Bahnkörper für die Stadtbahn aufzunehmen. Hinzu kommt, dass sich das bestehende Bauwerk in einem schlechten Zustand befindet und eine Erneuerung auch aus diesem Aspekt heraus geboten ist.
- Eisenbahnüberführung der Breisacher Bahn über die Berliner Allee
Die geplante Stadtbahnverlängerung kreuzt im Zuge der Berliner Allee die Breisacher Bahn. Das heute 2-feldrige Brückenbauwerk muss um ein drittes Brückenfeld erweitert werden, um alle Fahrwege aufnehmen zu können. Die Errichtung dieses Brückenfeldes wurde bereits beim Bau des heutigen Bauwerks im Jahr 2000/2001 so vorgesehen.
Bau- und Kostenträger der Stadtbahn Messe ist die Freiburger Verkehrs AG (VAG). Die Finanzierung erfolgt zum Teil über Zuschüsse von Bund und Land nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetztes. Rund 15 Prozent der Baukosten und die gesamten Baunebenkosten werden von der VAG getragen.