Zum fünften Mal in Foige konnte die Freiburger Verkehrs AG (VAG) einen Fahrgastrekord verkünden. Mit 76 Millionen Fahrgästen im Jahr 2012 hat das städtische Nahverkehrsunternehmen die Freiburgerinnen und Freiburger so auf Achse gehalten wie noch niemals zuvor in ihrer Geschichte. Das Ergebnis des Vorjahres konnte um fast genau eine Million Fahrten übertroffen werden, was einer Steigerung um '1,3 Prozent entspricht. ,,Mit dieser Wiederholten Nachfragesteigerung haben wir als Dienstleistungsunternehmen eines unserer zentralen Unternehmensziele erreicht", so die VAG Vorstände Dr. Helgard Berger und Stephan Bartosch bei der Vorstellung der Unternehmensdaten des vergangenen Jahres.
Ertragslage
Die Umsatzerlöse aus Beförderungsleistungen lagen mit 52 Millionen Euro um gut 1,9 Millionen Euro über dem Wert von 2011.
Jahresergebnis
Das mit -6,3 Millionen Euro außergewöhnlich gute Jahresergebnis ist von einem einmaligen Ergebniseffekt, der Auflösung einer Rücklage, geprägt. Bereinigt man das Ergebnis von Sondereffekten, so stünde ein Jahresfehlbetrag von 10,2 Millionen Euro zu Buche. lm Vergleich zum Vorjahr 2011 hat sich der Personalaufiruand um 1,7 Millionen Euro und der Materialaufiryand um 2,3 Millionen Euro erhöht. Gründe hierfür waren im Wesentlichen ein erhöhter lnstandhaltungsaufirrrand für die Schauinslandbahn, für Strecken und Fahrzeuge sowie die Einstellung von zusätzlichem Personal und Tariflohnsteigerungen.
Restrukturierung
lm Jahr 2012wurde Restrukturierungsplan bis zum Jahr 2016 fortgeschrieben und vom Freiburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 24. Juli 2012 zur Kenntnis genommen. Bis dorthin wird das gesteckte Restrukturierungsziel von einer weiteren Million Euro durch kontinuierliche innerbetriebliche Optimierungen erreicht.
Angebotsqualität
Seit Jahresbeginn 2412 werden bei VAG im Rahmen des ,VAGService' 15 Bürgerarbeitsplätze angeboten, die über die Agentur für Arbeit Freiburg mit Langzeitarbeitslosen besetzt werden. Der VAGService sorgt unter anderem in der Hauptverkehrszeit an der Stadtbahnbrücke für eine beschleunigte Abfahrt der Stadtbahnfahrzeuge, steht den Fahrgästen an Knotenpunkten des Öffentlichen Nahverkehrs, wie zum Beispiel dem Bertoldsbrunnen oder am Siegesdenkmal, mit Rat und Tat zur Seite und ist Mobilitätseingeschränkten beim Ein- und Aussteigen behilflich. Nach dem ersten Jahr Bürgerarbeit bei der VAG kann eine positive Bilanz gezogen werden: Das Personal des VAG-Service ist eine hilfreiche Unterstützung für die Fahrgäste, aber auch für das VAG Fahrpersonal.
Seit Jahren steigende Fahrgastzahlen sind ein lndikator dafür, dass die Angebote der VAG in Freiburg gut ankommen. Doch was die Freiburgerinnen und Freiburger tatsächlich über das Nahverkehrsangebot denken, dieser Frage geht das vom Mei n u ngsforsch u n gsinstitut,,TNS Infratest" durchgeführte,,ÖPNV Kundenbarometer" nach. Auch im Jahr 2012 wurde der VAG ein gutes Zeugnis ausgestellt. Abgefragt wurden Leistungsmerkmale aus den Bereichen,,Verkehrsangebot",,,Fahtzeuge",,,Tarif", ,,Kundenbeziehung",,,Sicherheit" sowie ,,Haltestellen". In der Gesamtwertung über alle Fragebereiche hinweg erhielt die VAG eine sehr gute Bewertung und kam in der,,Globalzufriedenheit" aller teilnehmenden Unternehmen auf den dritten Platz. Den Spitzenplatz gab es bei den Kategorien ,,Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit" und ,,lnformationen bei Störungen und Verspätungen". Der hohe und positive Stellenwert des Offentlichen Nahverkehrs in Freiburg hat sich auch in der vor wenigen Tagen vorgelegten Bürgerumfrage erneut bestätigt.
Zu den Qualitätsmerkmalen eines attraktiven Öffentlichen Nahverkehrs gelten in zunehmendem Maße Verbesserungen beim Service. Dazu zählt auch, dass Fahrplandaten für die Kunden leicht verfügbar sind. Für Smartphone-Nutzer ging die VAG Mitte 2012 mit ,,VAG mobil" an den Start. Mit der App können sowohl Abfahrtsmonitore als auch Verbindungen - und seit einigen Wochen auch den Erurerb von Fahrscheinen - abgerufen werden.
lm ,,Kerngeschäft" eines Nahverkehrsunternehmens sind es manchmal die vermeintlichen Kleinigkeiten, die das Angebot erst abrunden und den Service perfekt machen: Um den Besucherinnen und Besuchern des Theaters Freiburg eine optimale und komfortable Anbindung zu ermöglichen, haben das Theater Freiburg und die VAG das - zunächst versuchsweise - Angebot eines Theatershuttles mittels Taxen im Jahr 2012 als Dauerangebot eingerichtet.
Viel Flexibilität war im vergangenen Jahr wieder bei Sonderverkehren gefragt. Fasnachtsveranstaltungen oder das Weinfest in St. Georgen machten ebenso Anderungen des gewohnten Betriebsablaufes notwendig wie auch die fast schon zur Routine gewordenen Sondereinsätze für den SC Freiburg, den Marathon oder die großen Messen. Dazu galt es im Jahr 2012 auch noch die Ersatzverkehre im Zuge der Sanierungsmaßnahmen im Streckennetz zu organisieren, Erfreulich entwickelten sich die Zahlen beim VAG Nachtverkehr. Mit 88.434 Fahrgästen ist das Vorjahresergebnis um rund 7.000 übertroffen worden.
Personalstand
Zum 31. Dezember 2012 waren bei der VAG 760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter 25 Auszubildende und 49 Aushilfen. lm Hinblick auf den demographischen Wandel hat die VAG ihre Aktivitäten im Ausbildungsbereich weiter verstärkt. Neben der Ausbildung zum lndustriemechaniker, zt)m Koch und zur,,Fachkraft im Fahrbetrieb" bietet die VAG seit 2012 auch die Möglichkeit an, hier im Rahmen eines Dualen Studiums zu lernen und zu arbeiten.
Vorstand dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!
Angesichts des guten Jahresergebnisses dankten die beiden Vorstände allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: ,,Es ist beeindruckend, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den enormen Arbeitsaufwand und die Vielzahl der Aufgaben bewältigen. Nur mit diesem Engagement ist es möglich, die Qualität und die Angebote unserer Verkehre kontinuierlich zu steigern." Nach wie vor nimmt die VAG sowohlwas die Wirtschaftlichkeit als auch was die Akzeptanz in der Bevölkerung betrifft, eine Spitzenstellung unter den kommunalen Verkehrsunternehmen in Deutschland ein.
Baumaßnahmen und Fahrzeuge
ln nur sechseinhalb Wochen Bauzeit wurde in den Sommerferien ein Kernstück des Stadtbahnnetzes zwischen den Haltestellen ,, Runzmattenweg" und,, Eschholzstraße" komplett saniert. Aufwend ig erneuert wurde auch das Weichendreieck beim Technischen Rathaus bis hin zur dortigen Haltestelle der Stadtbahnlinie 5. lnsgesamt investierte die VAG hier rund 3,6 Millionen Euro in die Qualität ih res Streckennetzes.
Die Stadtbahnverlängerung Zähringen war das gesamte Jahr 2012 hindurch das größte lnvestitionsprojekt der VAG. Zum Jahresende war der nördlichen Bauabschnitt - von der Gemarkungsgrenze bis zur Unterquerung der Güterbahnlinie - bis auf die elektrotechnischen Gewerke weitestgehend fertiggestellt. Besonders auflruendig sind bei solchen Projekten stets die großen lngenieurbauwerke. Eine der spektakulärsten Aktionen im Zuge der Stadtbahnverlängerung war das Einschieben eines knapp 3.000 Tonnen schweren Stahlbetonrahmens für die Eisenbahnüberführung. Hunderte Schaulustige ließen es sich nicht entgehen, diesem selten zu sehenden Schauspiel zu folgen. Wenn die Stadtbahnverlängerung im Frühjah r 2014 in Betrieb geht, dann wurden hier 28,3 Millionen Euro in die lnfrastruktur des Stadtteils Zähringen jnvestiert.
lm Jahr 2}l2wurden sechs weitere besonders schadstoffarme Gelenkbusse der Marke,,Mercedes Benz Citaro O530G" angeschafft und im Hinblick auf den anstehenden Ausbau des Stadtbahnnetzes wu rden eu ropaweit zwölf neue Stadtbah nfah rzeuge ausgesch rieben, die vom Jahr 2015 an ausgeliefert werden sollen.
Die im November 2011 angelaufene Modernisierung der 26 Stadtbahnfahrzeuge des Typs GT8-Z - achtachsiger Gelenktriebwagen für den Zweirichtungsverkehr - wurde fortgesetzt und wird auch noch in den kommenden Jahren weitergehen. Derzeit sind ständig drei Fahrzeuge gleichzeitig in Bearbeitung. Neben der Erneuerung der mittlerweile 18 Jahre alten elektronischen Komponenten müssen die Stadtbahnwagen nach jeweils über einer Million Streckenkilometern pro Fahrzeug auch mechanisch aufgearbeitet werden.
Die VAG investierte im vergangenen Jahr in einen neuen Schienenschleifer. Das Schienennetz muss regelmäßig gepflegt werden. Zu diesem Zwecke fährt ein Schienenschleifer beinahe täglich das gesamte Schienennetz ab. Dabei reinigen sogenannte ,,Rutschersteine" die Schienenoberflächen, um eine perfekte Kontaktfläche zwischen den Rädern der Stadtbahnwagen und der Gleise zu erhalten. Mit dieser regelmäßigen Pflege wird die Sicherheit erhöht, da sich durch die verbesserte Kontaktfläche der Bremsweg verkürzt. Der Fahrkomfort wird dank einer ebenmäßigen Schienenoberfläche gesteigert, gleichzeitig verringert sich auch das Fahrgeräusch.
lm Winter 2012 erfolgte der Startschuss für ein lnnovationsprojekt, bei dem die beim Bremsen der Stadtbahnfahrzeuge anfallende Energie in einem ,,Schwungradspeicher", der in der Wendeschleife in Landwasser steht, aufgenommen wird und an anfahrende Fahrzeuge wieder abgegeben werden kann. Bestätigen sich im auf ein Jahr angesetzten Probebetrieb die theoretischen Berechnungen, so könnten auf dlese Weise pro Jahr rund 250.000 Kilowattstunden Bremsstrom gewonnen werden. Dies entspricht dem Jahresenergiebedarf von etwa 65 Haushalten. So werden jährlich rund 145 Tonnen COz vermieden. Die Anlage, die aus Mitteln des ,,lnnovationsfond Klima und Wasserschutz" der badenova gefördert wird, ist eine der ersten dieser Art in Deutschland und hat somit Model lch a rakter fü r andere Sch ienenverkeh rsu nterneh men.
Verjüngungskur für die Schauinslandbahn
Am 5. November begann die umfangreiche Modernisierung der Schauinslandbahn. Trotz zweier fehlender Betriebsmonate konnte im Jahr 2012 mit 226.716 Fahrgästen annährend der Vorjahreswert (238.464) erreicht werden.
Seit dem Umbau auf schaffnerlose, kleinere Gondeln vor rund 25 Jahren war dies die erste Generalüberholung von Deutschlands längster Seilbahn im Umlaufverfahren. Von der Standfestigkeit der sieben Stützen bis hin zur Antriebs- und Bremstechnik kamen alle Module auf den Prüfstand. Auch die in die Jahre gekommene Elektronik wurde vollständig erneuert. Neben einigen Verbesserungen, die den Fahrgästen zugutekommen, wird der Betrieb der Schauinslandbahn künftig weniger Energie benötigen. Das Schweben auf Freiburgs Hausberg wird damit noch umweltfreundlicher als bisher ohnehin schon. Die Modernisierungsarbeiten waren Voraussetzung dafür, dass das beim Regierungspräsidium angesiedelte Landesbergamt als zuständige Aufsichtsbehörde die erneute Betriebsbewillig u ng erteilen konnte.
Die gesamten Erneuerungsarbeiten haben samt Ausbau und Neugestaltung des Bergrestaurants rund 3,'1 Millionen Euro gekostet.
Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB)
Mit Ablauf des Jahres 201 2 hatdie VAG die bisher von ihr gehaltenen Anteile an der Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB GmbH) an die Süddeutsche Verkeh rs Aktiengesel lschaft (SWEG) übertragen.
Ausblick
Das Freiburger Verkehrsunternehmen wird in den kommenden Jahren ein ehrgeiziges lnvestitionsprogramm zu stemmen haben, das dem Nahverkehr in Freiburg einen gewaltigen Schub versetzt. Allein der Bau der Stadtbahnverlängerung Zähringen, der Stadtbahnen Messe, Rotteckring und Waldkircher Straße stellt ein lnvestitionsvolumen von rund 130 Millionen Euro dar, das die Bilanzen der VAG in den kommenden Jahren spürbar belasten wird, ebenso wie der Kauf von zwölf Stadtbahnwagen sowie die weitere dringend nohrendigen Sanierungen im bestehenden Streckennetz. Letztlich sind dies aber lnvestitionen in die lnfrastruktur der Stadt Freiburg, die ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommen.
Ertragslage
Die Umsatzerlöse aus Beförderungsleistungen lagen mit 52 Millionen Euro um gut 1,9 Millionen Euro über dem Wert von 2011.
Jahresergebnis
Das mit -6,3 Millionen Euro außergewöhnlich gute Jahresergebnis ist von einem einmaligen Ergebniseffekt, der Auflösung einer Rücklage, geprägt. Bereinigt man das Ergebnis von Sondereffekten, so stünde ein Jahresfehlbetrag von 10,2 Millionen Euro zu Buche. lm Vergleich zum Vorjahr 2011 hat sich der Personalaufiruand um 1,7 Millionen Euro und der Materialaufiryand um 2,3 Millionen Euro erhöht. Gründe hierfür waren im Wesentlichen ein erhöhter lnstandhaltungsaufirrrand für die Schauinslandbahn, für Strecken und Fahrzeuge sowie die Einstellung von zusätzlichem Personal und Tariflohnsteigerungen.
Restrukturierung
lm Jahr 2012wurde Restrukturierungsplan bis zum Jahr 2016 fortgeschrieben und vom Freiburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 24. Juli 2012 zur Kenntnis genommen. Bis dorthin wird das gesteckte Restrukturierungsziel von einer weiteren Million Euro durch kontinuierliche innerbetriebliche Optimierungen erreicht.
Angebotsqualität
Seit Jahresbeginn 2412 werden bei VAG im Rahmen des ,VAGService' 15 Bürgerarbeitsplätze angeboten, die über die Agentur für Arbeit Freiburg mit Langzeitarbeitslosen besetzt werden. Der VAGService sorgt unter anderem in der Hauptverkehrszeit an der Stadtbahnbrücke für eine beschleunigte Abfahrt der Stadtbahnfahrzeuge, steht den Fahrgästen an Knotenpunkten des Öffentlichen Nahverkehrs, wie zum Beispiel dem Bertoldsbrunnen oder am Siegesdenkmal, mit Rat und Tat zur Seite und ist Mobilitätseingeschränkten beim Ein- und Aussteigen behilflich. Nach dem ersten Jahr Bürgerarbeit bei der VAG kann eine positive Bilanz gezogen werden: Das Personal des VAG-Service ist eine hilfreiche Unterstützung für die Fahrgäste, aber auch für das VAG Fahrpersonal.
Seit Jahren steigende Fahrgastzahlen sind ein lndikator dafür, dass die Angebote der VAG in Freiburg gut ankommen. Doch was die Freiburgerinnen und Freiburger tatsächlich über das Nahverkehrsangebot denken, dieser Frage geht das vom Mei n u ngsforsch u n gsinstitut,,TNS Infratest" durchgeführte,,ÖPNV Kundenbarometer" nach. Auch im Jahr 2012 wurde der VAG ein gutes Zeugnis ausgestellt. Abgefragt wurden Leistungsmerkmale aus den Bereichen,,Verkehrsangebot",,,Fahtzeuge",,,Tarif", ,,Kundenbeziehung",,,Sicherheit" sowie ,,Haltestellen". In der Gesamtwertung über alle Fragebereiche hinweg erhielt die VAG eine sehr gute Bewertung und kam in der,,Globalzufriedenheit" aller teilnehmenden Unternehmen auf den dritten Platz. Den Spitzenplatz gab es bei den Kategorien ,,Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit" und ,,lnformationen bei Störungen und Verspätungen". Der hohe und positive Stellenwert des Offentlichen Nahverkehrs in Freiburg hat sich auch in der vor wenigen Tagen vorgelegten Bürgerumfrage erneut bestätigt.
Zu den Qualitätsmerkmalen eines attraktiven Öffentlichen Nahverkehrs gelten in zunehmendem Maße Verbesserungen beim Service. Dazu zählt auch, dass Fahrplandaten für die Kunden leicht verfügbar sind. Für Smartphone-Nutzer ging die VAG Mitte 2012 mit ,,VAG mobil" an den Start. Mit der App können sowohl Abfahrtsmonitore als auch Verbindungen - und seit einigen Wochen auch den Erurerb von Fahrscheinen - abgerufen werden.
lm ,,Kerngeschäft" eines Nahverkehrsunternehmens sind es manchmal die vermeintlichen Kleinigkeiten, die das Angebot erst abrunden und den Service perfekt machen: Um den Besucherinnen und Besuchern des Theaters Freiburg eine optimale und komfortable Anbindung zu ermöglichen, haben das Theater Freiburg und die VAG das - zunächst versuchsweise - Angebot eines Theatershuttles mittels Taxen im Jahr 2012 als Dauerangebot eingerichtet.
Viel Flexibilität war im vergangenen Jahr wieder bei Sonderverkehren gefragt. Fasnachtsveranstaltungen oder das Weinfest in St. Georgen machten ebenso Anderungen des gewohnten Betriebsablaufes notwendig wie auch die fast schon zur Routine gewordenen Sondereinsätze für den SC Freiburg, den Marathon oder die großen Messen. Dazu galt es im Jahr 2012 auch noch die Ersatzverkehre im Zuge der Sanierungsmaßnahmen im Streckennetz zu organisieren, Erfreulich entwickelten sich die Zahlen beim VAG Nachtverkehr. Mit 88.434 Fahrgästen ist das Vorjahresergebnis um rund 7.000 übertroffen worden.
Personalstand
Zum 31. Dezember 2012 waren bei der VAG 760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter 25 Auszubildende und 49 Aushilfen. lm Hinblick auf den demographischen Wandel hat die VAG ihre Aktivitäten im Ausbildungsbereich weiter verstärkt. Neben der Ausbildung zum lndustriemechaniker, zt)m Koch und zur,,Fachkraft im Fahrbetrieb" bietet die VAG seit 2012 auch die Möglichkeit an, hier im Rahmen eines Dualen Studiums zu lernen und zu arbeiten.
Vorstand dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!
Angesichts des guten Jahresergebnisses dankten die beiden Vorstände allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: ,,Es ist beeindruckend, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den enormen Arbeitsaufwand und die Vielzahl der Aufgaben bewältigen. Nur mit diesem Engagement ist es möglich, die Qualität und die Angebote unserer Verkehre kontinuierlich zu steigern." Nach wie vor nimmt die VAG sowohlwas die Wirtschaftlichkeit als auch was die Akzeptanz in der Bevölkerung betrifft, eine Spitzenstellung unter den kommunalen Verkehrsunternehmen in Deutschland ein.
Baumaßnahmen und Fahrzeuge
ln nur sechseinhalb Wochen Bauzeit wurde in den Sommerferien ein Kernstück des Stadtbahnnetzes zwischen den Haltestellen ,, Runzmattenweg" und,, Eschholzstraße" komplett saniert. Aufwend ig erneuert wurde auch das Weichendreieck beim Technischen Rathaus bis hin zur dortigen Haltestelle der Stadtbahnlinie 5. lnsgesamt investierte die VAG hier rund 3,6 Millionen Euro in die Qualität ih res Streckennetzes.
Die Stadtbahnverlängerung Zähringen war das gesamte Jahr 2012 hindurch das größte lnvestitionsprojekt der VAG. Zum Jahresende war der nördlichen Bauabschnitt - von der Gemarkungsgrenze bis zur Unterquerung der Güterbahnlinie - bis auf die elektrotechnischen Gewerke weitestgehend fertiggestellt. Besonders auflruendig sind bei solchen Projekten stets die großen lngenieurbauwerke. Eine der spektakulärsten Aktionen im Zuge der Stadtbahnverlängerung war das Einschieben eines knapp 3.000 Tonnen schweren Stahlbetonrahmens für die Eisenbahnüberführung. Hunderte Schaulustige ließen es sich nicht entgehen, diesem selten zu sehenden Schauspiel zu folgen. Wenn die Stadtbahnverlängerung im Frühjah r 2014 in Betrieb geht, dann wurden hier 28,3 Millionen Euro in die lnfrastruktur des Stadtteils Zähringen jnvestiert.
lm Jahr 2}l2wurden sechs weitere besonders schadstoffarme Gelenkbusse der Marke,,Mercedes Benz Citaro O530G" angeschafft und im Hinblick auf den anstehenden Ausbau des Stadtbahnnetzes wu rden eu ropaweit zwölf neue Stadtbah nfah rzeuge ausgesch rieben, die vom Jahr 2015 an ausgeliefert werden sollen.
Die im November 2011 angelaufene Modernisierung der 26 Stadtbahnfahrzeuge des Typs GT8-Z - achtachsiger Gelenktriebwagen für den Zweirichtungsverkehr - wurde fortgesetzt und wird auch noch in den kommenden Jahren weitergehen. Derzeit sind ständig drei Fahrzeuge gleichzeitig in Bearbeitung. Neben der Erneuerung der mittlerweile 18 Jahre alten elektronischen Komponenten müssen die Stadtbahnwagen nach jeweils über einer Million Streckenkilometern pro Fahrzeug auch mechanisch aufgearbeitet werden.
Die VAG investierte im vergangenen Jahr in einen neuen Schienenschleifer. Das Schienennetz muss regelmäßig gepflegt werden. Zu diesem Zwecke fährt ein Schienenschleifer beinahe täglich das gesamte Schienennetz ab. Dabei reinigen sogenannte ,,Rutschersteine" die Schienenoberflächen, um eine perfekte Kontaktfläche zwischen den Rädern der Stadtbahnwagen und der Gleise zu erhalten. Mit dieser regelmäßigen Pflege wird die Sicherheit erhöht, da sich durch die verbesserte Kontaktfläche der Bremsweg verkürzt. Der Fahrkomfort wird dank einer ebenmäßigen Schienenoberfläche gesteigert, gleichzeitig verringert sich auch das Fahrgeräusch.
lm Winter 2012 erfolgte der Startschuss für ein lnnovationsprojekt, bei dem die beim Bremsen der Stadtbahnfahrzeuge anfallende Energie in einem ,,Schwungradspeicher", der in der Wendeschleife in Landwasser steht, aufgenommen wird und an anfahrende Fahrzeuge wieder abgegeben werden kann. Bestätigen sich im auf ein Jahr angesetzten Probebetrieb die theoretischen Berechnungen, so könnten auf dlese Weise pro Jahr rund 250.000 Kilowattstunden Bremsstrom gewonnen werden. Dies entspricht dem Jahresenergiebedarf von etwa 65 Haushalten. So werden jährlich rund 145 Tonnen COz vermieden. Die Anlage, die aus Mitteln des ,,lnnovationsfond Klima und Wasserschutz" der badenova gefördert wird, ist eine der ersten dieser Art in Deutschland und hat somit Model lch a rakter fü r andere Sch ienenverkeh rsu nterneh men.
Verjüngungskur für die Schauinslandbahn
Am 5. November begann die umfangreiche Modernisierung der Schauinslandbahn. Trotz zweier fehlender Betriebsmonate konnte im Jahr 2012 mit 226.716 Fahrgästen annährend der Vorjahreswert (238.464) erreicht werden.
Seit dem Umbau auf schaffnerlose, kleinere Gondeln vor rund 25 Jahren war dies die erste Generalüberholung von Deutschlands längster Seilbahn im Umlaufverfahren. Von der Standfestigkeit der sieben Stützen bis hin zur Antriebs- und Bremstechnik kamen alle Module auf den Prüfstand. Auch die in die Jahre gekommene Elektronik wurde vollständig erneuert. Neben einigen Verbesserungen, die den Fahrgästen zugutekommen, wird der Betrieb der Schauinslandbahn künftig weniger Energie benötigen. Das Schweben auf Freiburgs Hausberg wird damit noch umweltfreundlicher als bisher ohnehin schon. Die Modernisierungsarbeiten waren Voraussetzung dafür, dass das beim Regierungspräsidium angesiedelte Landesbergamt als zuständige Aufsichtsbehörde die erneute Betriebsbewillig u ng erteilen konnte.
Die gesamten Erneuerungsarbeiten haben samt Ausbau und Neugestaltung des Bergrestaurants rund 3,'1 Millionen Euro gekostet.
Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB)
Mit Ablauf des Jahres 201 2 hatdie VAG die bisher von ihr gehaltenen Anteile an der Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB GmbH) an die Süddeutsche Verkeh rs Aktiengesel lschaft (SWEG) übertragen.
Ausblick
Das Freiburger Verkehrsunternehmen wird in den kommenden Jahren ein ehrgeiziges lnvestitionsprogramm zu stemmen haben, das dem Nahverkehr in Freiburg einen gewaltigen Schub versetzt. Allein der Bau der Stadtbahnverlängerung Zähringen, der Stadtbahnen Messe, Rotteckring und Waldkircher Straße stellt ein lnvestitionsvolumen von rund 130 Millionen Euro dar, das die Bilanzen der VAG in den kommenden Jahren spürbar belasten wird, ebenso wie der Kauf von zwölf Stadtbahnwagen sowie die weitere dringend nohrendigen Sanierungen im bestehenden Streckennetz. Letztlich sind dies aber lnvestitionen in die lnfrastruktur der Stadt Freiburg, die ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommen.
