Leitthema ist die Frage, worin die Affinitaet des 20. und 21. Jahrhunderts zum Barocktheater begruendet liegt. Die oeffentliche Praesentation dokumentiert die Ergebnisse der drei nicht-oeffentlichen Tagungsworkshops, in denen in den Tagen zuvor ueber verschiedene Themen diskutiert wird. So geht es im Workshop "Geste, Rhetorik und Zeichen" um die Bedeutung des historischen Kanons rhetorischer Darstellergesten des barocken Theaters fuer die heutige Regie. Der zweite Workshop zum "Virtuosen als Saengerdarsteller" greift das Verhaeltnis von Stimme und Geschlecht im barocken Theater auf und bewertet dessen Relevanz fuer die heutige Buehnenpraxis. Darueber hinaus geht es in dem Workshop um die Schwierigkeiten, die die Form der Da-Capo-Arie dem modernen Regietheater bereitet. Der dritte Workshop zur "barocken Buehne" befasst sich unter der Ueberschrift "Zauber oder Technikfaszination?" mit dem barocken Buehnenerlebnis und dessen Relevanz fuer das Theater der Gegenwart.
Namhafte Forscher des deutschen Sprachraums treffen sich anlaesslich der Tagung mit Regisseuren, Musikern und Dramaturgen des Musiktheaters, um in interdisziplinaeren Workshops Forschungsergebnisse zu diskutieren und zu erproben. Zu den Teilnehmern gehoeren unter anderem Thomas Betzwieser, Michael Chance, Stephan Dietrich, Albert Gier, Doris Kolesch, Wulf Konold, Marijana Mijanovic, Hendrik Mueller, Nikolaus Mueller-Schoell, Clemens Risi, Doerte Schmidt, Thomas Seedorf, Sigrid T'Hooft, Juliane Votteler, Karsten Wiegand und Saskia Woyke.
Veranstalter der Tagung ist die Akademie Musiktheater heute, das Stipendienprogramm der Deutsche Bank Stiftung fuer angehende Regisseure, Dramaturgen, Dirigenten und Komponisten des Musiktheaters. Die Akademie unterstuetzt den Netzwerk-Gedanken der Teilnehmer ueber deren Stipendiatenzeit hinaus. Sie hat mit der Tagung eine Anregung ihrer Ehemaligen aufgegriffen, den Austausch zwischen Wissenschaft und Theaterpraxis am Beispiel des Barocktheaters zu foerdern. Drei Alumni der Akademie – Tina Hartmann, Nicola Gess und Robert Sollich – haben das Tagungsprogramm organisiert.
Ort und Zeit: - Institut fuer Theaterwissenschaft der Freien Universitaet Berlin, Hoersaal, Grunewaldstrasse 35, 12165 Berlin, Bus: X 83, Sonntag, 3. Juni 2007, 10–14 Uhr.