Griechen wie Bosporaner nutzten den Amazonenmythos als Spiegel ihrer eigenen Identitaet: Das Eigene und das Fremde – Griechen und Skythen als gemeinsame Bewohner des noerdlichen Schwarzmeergebietes und ihre jeweilige Sicht aufeinander werden in Amazonenbildern auf Tongefaessen widergespiegelt. Gefunden wurden diese als griechische Importe oder lokale Erzeugnisse in Graebern auf der Krim, dem Gebiet des ehemaligen Bosporanischen Reiches.
Die Ausstellung zeigt Anlage und Inventar eines typischen Grabhuegels (Kurgan) im noerdlichen Schwarzmeergebiet. Dazu wird der nicht mehr erhaltene Drei-Brueder-Kurgan bei Nymphaion auf der oestlichen Krim (4. Jahrhundert v. Chr.) virtuell rekonstruiert und sein Inneres durch Computeranimation sichtbar gemacht. Fundstuecke aus Kurganen dieser Art befinden sich in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin: Goldschmuck, Waffen sowie Gefaesse aus Ton und Holz. Sie vermitteln in dieser Ausstellung eine Vorstellung von Ausstattung und Bestattungsbraeuchen der Bevoelkerung dieses Gebietes, zu denen Griechen und Skythen gehoerten. Insofern ist diese kleine Ausstellung eine wichtige Ergaenzung zur grossen Sonderausstellung "Im Zeichen des goldenen Greifen", die ab 6. Juli 2007 im Martin-Gropius-Bau gezeigt wird.
Ort der Ausstellung: Pergamonmuseum, Am Kupfergraben, 10117 Berlin (Nordfluegel, Antikensammlung, Hauptgeschoss); zur Ausstellung erscheint ein Katalog (84 Seiten, 11,90 Euro)