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Malen mit lebenden Farben

(lifePR) (Berlin, )
Der Wiener Kuenstler und Bacteriograph Erich Schopf zeigt bei der "Langen Nacht der Wissenschaften" am Samstag, 9. Juni 2007, wie aus Bakterien Kunstwerke werden. Erich Schopf praesentiert am Arbeitsbereich Mikrobiologie der Freien Universitaet Berlin Fotos seiner Bacteriographien sowie einen Film, der die Entstehung von bacteriographischen Gemaelden dokumentiert.

"Bacteriographie" nennt Erich Schopf die Kunst, mit lebenden Farben, einem so genannten Bakterien-Ensemble, Gemaelde herzustellen. Der gebuertige Wiener ist von Hause aus Naturwissenschaftler und untersucht normalerweise Bakterien an der Veterinaermedizinischen Universitaet in Wien. 1997 kam er auf die Idee, mit Bakterien, die eine Vielzahl von Farbpigmenten in sich tragen, Bilder zu malen.

Nicht alle Bakterienformen harmonieren miteinander, weshalb die Gestaltung eines Gemaeldes mittels Bakterien eine schwierige Angelegenheit ist. Jede Interaktion zwischen Schopfs Protagonisten muss passend auf einander abgestimmt werden. Schopf sieht sich deshalb nicht nur als Maler, sondern auch als Regisseur, bei dem das Gesamtkunstwerk vom Zusammenspiel der bakteriellen Schauspieler abhaengt.

Bacteriographische Gemaelde sind zunaechst unsichtbar und werden erst durch die Vermehrung der Bakterien sichtbar. Waehrend dieser Entwicklungszeit bestehen die Bilder aus lebender Materie. Nach der Praeparation sind nur noch die von den Bakterien gebildeten Farbstoffe uebrig. Keine Gefahr also, dass sich ein Bild spaeter optisch veraendert oder sich die Bakterien von der Leinwand entfernen.

Fuer seine Kunstwerke geht Erich Schopf regelmaessig auf Bakterienfang. Die Exemplare, die sich als unempfindlich gegen die UV-Strahlung des Tageslichts erweisen, werden in Schopfs Bakterien-Ensemble aufgenommen und erhalten einen Kuenstlernamen, meist in Anlehnung an den Fundort: "Angmassalik-Gelb" etwa steht fuer den Fundort Angmassalik im Suedosten Groenlands. Snorri-Orange ist nach dem altislaendischen Dichter Snorri Sturluson benannt. Isoliert wurde der Bakterien-Stamm in einem Thermalbecken seines Hauses in Reykholt auf Island, das Archaeologen frei gelegt haben.
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