Diesen ersten "e-Examinations" geht eine intensive Erfahrung mit computergestuetzten Klausuren an der Freien Universitaet voraus. Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft fuehrt Ulrich Rendtel, Professor fuer Statistik und Oekonometrie – gemeinsam mit dem Center fuer Digitale Systeme (CeDiS) und dem Hochschulrechenzentrum ZEDAT – seit dem Wintersemester 2004/2005 prototypisch Statistik-Pruefungen am Computer durch. Neu ist nun, dass in den speziell umgeruesteten Raeumen bis zu 240 Studierende gleichzeitig die Pruefung am eigenen Laptop ablegen und ihre Ergebnisse gleich online auf der Lernplattform abgeben koennen.
Studierende, die keinen Laptop besitzen, absolvieren die Pruefungen unter gleichen Bedingungen an fest installierten Computern in den PC-Pools. "E-Examinations" haben erhebliche Vorteile: Korrekturen werden teils automatisierbar, die Lesbarkeit von textbasierten Klausuren wird erhoeht. "Durch den geringeren Korrekturaufwand liegen die Ergebnisse viel schneller vor", erklaert Professor Rendtel. Im Fall der Statistik-Grundausbildung bedeutet die elektronische Pruefung fuer die Studierenden auch, dass sie in der Uebung und in der Klausur mit der gleichen Software arbeiten. Ein didaktischer Bruch wird somit aufgehoben. "Die computergestuetzten Pruefungen ergaenzen den universitaetsweiten Einsatz von e-Learning und tragen damit zu einer ganzheitlichen Nutzung digitaler Technologien an der Freien Universitaet bei", erklaert CeDiS-Leiter Dr. Nicolas Apostolopoulos.
Das Projekt macht elektronische Pruefungen nicht nur fuer die Wirtschaftswissenschaft moeglich. Ziel ist es, Klausuren an Laptops in den neuen Raeumen in der gesamten Hochschule zu institutionalisieren und das Konzept auf viele Faecher zu uebertragen. So werden bald auch angehende Germanisten und Mediziner "e-Examinations" ablegen. Der Weg auf den Campus bleibt ihnen dennoch nicht erspart – zu Hause koennte sich schliesslich auch der grosse Bruder an den Computer setzen