Organisatorin ist Vertr.Prof. Dr. Margreth Lünenborg vom Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität. Die Eröffnungsvorträge halten Prof. Liesbet van Zoonen (Universität Amsterdam) und Tissy Bruns (Der Tagesspiegel).
Die mediale Präsentation von Politik ist heute zunehmend durch Phänomene der Boulevardisierung gekennzeichnet. Charakteristische Merkmale sind Formen der Personalisierung, Emotionalisierung, Intimisierung und Visualisierung. Die politische Kommunikationsforschung bewertet diese Phänomene überwiegend negativ und sieht den drohenden Verlust an reflexiver Öffentlichkeit und den Verfall des „seriösen“ Journalismus. Das Urteil in der Gender-Forschung fällt dagegen ambivalent aus. Die Popularisierung des politischen Diskurses bietet in dieser Perspektive auch Potenziale.
Damit stellt sich die Frage, ob und unter welchen Umständen die Boulevardisierung dazu beitragen kann, die geschlechtsspezifische Kluft in der Berichterstattung der Medien zu verringern und damit den öffentlichen Diskurs neu zu strukturieren.
Am Beispiel der medialen Präsentation von Angela Merkel versus Gerhard Schröder sowie Nicolas Sarkozy versus Ségolène Royal werden Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit analysiert. Die Tagung bietet theoretische Positionierungen und empirische Befunde aus der deutschen und europäischen Forschung.
Ort und Zeit:
- Freitag, 27. September (Beginn: 9 Uhr) bis Samstag, 29. September 2007
- Seminarzentrum der Freien Universität, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin, U-Bhf. Thielplatz oder Dahlem-Dorf (U3)