Die Info- und Serviceplattform Allianz Freie Wärme kritisiert diese Vorgehensweise, da man seitens der Stadt Freiburg und des Betreibers badenova nicht bereit ist, im Sinne einer verbraucherfreundlichen und bürgernahen Lösung die begangenen Planungs- und Umsetzungsfehler einzugestehen, und nach einer Alternativlösung zu suchen. Das Projekt Gutleutmatten war unter anderem mit 1,7 Mio. Euro an Forschungsgeldern für eine am Markt längst erprobte Wärmetechnik ausgestattet worden. Eine öffentliche Ausschreibung für das Projekt gab es nicht. Über die Jahre hinweg rechnen die investierenden Baugruppen mit vergleichsweisen Mehrkosten von rund 9 Mio. Euro.
Dass es von Grund auf anders geht, zeigt ein Beispiel in Ulm. Wie die Südwestpresse berichtete (Artikel), haben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm eine Erweiterung des Fernwärmenetzes rund um das Holzgas-Heizkraftwerk in Senden ausgeschlossen, weil es aufgrund mangelnder Anschlussdichte und Anschlussleistung keine wirtschaftliche Umsetzung geben könne. In Freiburg pocht man dagegen trotz offensichtlichem Effizienzmangel auf unterschriebene Verträge. Dr. Klaus von Zahn, Leiter Umweltschutzamt Freiburg, spricht im energiefernsehen Interview (etv-Bericht) sogar von einem bestellten und unterschriebenen blauen Kleinwagen, der jetzt geliefert worden sei. Die Baugruppen würden ihn sich jetzt in Rot wünschen, zum Preis des nachbarschaftlichen Motorrollers. „Wir können uns über diesen völlig unpassenden Vergleich von Äpfeln mit Birnen nur extrem wundern", sagt Freie Wärme-Sprecher Johannes Kaindlstorfer. „Das Ergebnis liegt doch auf der Hand, die Baugruppen erhalten doch jetzt keinen versprochenen Kleinwagen, sondern werden mit extremen Mehrkosten ohne Alternativen belastet".
Trotz der Fördergelder für ein angeblich innovatives und zukunftsorientiertes Energiekonzept, sollen nun die auf Kostendeckung und Profit ausgerichteten Höchstpreise per Anschlusszwang an das Nahwärmenetz für viele Jahre zu Lasten der Bürger gehen. „Die Experten sind eigentlich einer Meinung, mit ökologisch besseren Alternativen ließen sich die Wärmekosten mindestens um die Hälfte reduzieren, gerade auch in einem Baugebiet mit 50 Prozent sozialem Wohnungsbau", sagt Dr. Achim Kimmerle, Sprecher der Baugruppen Gutleutmatten. Presseinformation