Äthiopische Nomaden gegen die Dürre stärken
In der Afar-Region im Nordosten Äthiopiens gibt es vor allem Hirtennomaden, die ihren Lebensunterhalt mit der Viehhaltung bestreiten. Damit sind die Tiere eine unerlässliche Nahrungs- und Einkommensquelle, so die Mitarbeiterin von ADRA Deutschland, Claudia Linke. Die Gesundheit der Tiere sei für die Besitzer von zentraler Bedeutung. Durch die in dieser Region immer häufiger ausgedehnt stattfindenden Dürren der letzten Jahre komme es zu extremer Wasserknappheit und damit zu einem Mangel an Weideflächen für die Tiere. In Kombination mit vorhandenen und neu entstehenden Viehseuchen schrumpfe der Viehbestand dramatisch. Das habe Folgen: Die verlässliche Nahrungsmittelversorgung breche zusammen und die Menschen leiden Hunger. Mit Hilfe von Kleinbewässerungsanlagen, verbesserten landwirtschaftlichen Techniken und der Nutzung anderer Futtersorten unterstütze ADRA die Produktionssteigerung in der Landwirtschaft und der Viehhaltung. Neu angelegte Wasserstellen und Wasserspeicher wirkten der Wasserknappheit entgegen. Verödetes Weideland werde durch das Einsäen verbesserter Saatgutsorten wieder nutzbar gemacht. Darüber hinaus stärkten weitere ADRA-Maßnahmen die lokale Katastrophenvorsorge durch Schulungen, Frühwarnsysteme, Aufstockung der Viehbestände und verbesserte Zugänge zu Veterinärdiensten, informierte Claudia Linke.
Ernährung sichern durch Wasserversorgung in Madagaskar
Im Südwesten Madagaskars sei laut ADRA-Mitarbeiterin Anja Kromrei die Landwirtschaftssaison 2016/2017 sehr schlecht gewesen. Als Gründe nannte sie mangelnde Niederschläge in Kombination mit einem hohen Insektenbefall, wie zum Bespiel durch Wanderheuschrecken. Die Ernteeinbußen gefährdeten die Ernährungsgrundlage der kleinbäuerlichen Familien. Um der Nahrungsmittelknappheit dauerhaft entgegenzuwirken, sei eine kontinuierliche Verfügbarkeit von Wasser lebensnotwendig. ADRA setze sich deshalb für die Bildung von Komitees zur lokalen Katastrophenvorsorge ein. Eine solche Initiative gelinge nur gemeinsam mit der Bevölkerung, so Kromrei. In 80 Dörfern des Ampanihy Distriktes im Südwesten Madagaskars seien solche Komitees entstanden, um die Ernährungssicherheit und Widerstandskraft gegenüber Naturkatastrophen in dieser Region zu verbessern. Nur zwei Prozent der Bevölkerung hätten die Möglichkeit, einen eigenen Brunnen zu bauen. „Bereits 23 Brunnen konnten neu angelegt oder wieder funktionsfähig gemacht werden. Aber auch natürliche Teiche konnten vertieft und Wasserauffangbecken sowie sieben Latrinen gebaut werden“, berichtete Anja Kromrei. Die geschulten Wasserkomitees stellten jetzt die Wartung sicher, um eine langfristige Wassernutzung zu gewährleisten. Bis zu 335 Personen profitierten von einem funktionierenden Brunnen. Insgesamt komme dieses Projekt 22.500 Menschen zugute.
Beide Projekte werden vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell gefördert.