Seit Februar 2016 habe der Gesetzesentwurf bereits auf der Tagesordnung der gesetzgebenden Versammlung des brasilianischen Bundesstaates gestanden, so AR. Am 17. Oktober 2017 wurde die unterzeichnete Version amtlich bekanntgegeben. Das Gesetz macht den 22. Oktober zum „Tag der Adventisten“ und wurde dem Veranstaltungskalender des Bundesstaates São Paulo hinzugefügt.
Kirchengeschichtliche Relevanz
Das Datum ist für Siebenten-Tags-Adventisten deshalb von Bedeutung, da der 22. Oktober 1844 als „große Enttäuschung“ in die Geschichte der Freikirche eingegangen ist. Im Amerika des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Erweckungsbewegung um den Baptistenprediger William Miller, welche die Wiederkunft Jesu am 22. Oktober 1844 erwartete. Nachdem das erwartete Ereignis ausblieb, zerfiel die Bewegung. Eine kleine Gruppe von Christen interpretierte das Geschehen neu und formierte sich später zur heutigen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Adventisten in São Paulo
São Paulo ist mit geschätzten 45 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste und wirtschaftlich bedeutendste Bundesstaat Brasiliens. Mit über 262.000 getauften Mitgliedern der Freikirche ist dort jeder 172. Bewohner Adventist. Siebenten-Tags-Adventisten seien dafür bekannt, aktive Christen zu sein, die nicht zögern würden, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, teilte Adventist Review mit. Verschiedene Projekte der Freikirche seien von den Medien aufgegriffen worden, wie die Zusammenarbeit von Freikirche und Kommunal-Regierung der Stadt São Paulo im Winternothilfeprogramm für die Mega-City. Auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Brasilien ist zurzeit in 24 humanitäre Projekte allein im Bundesstatt São Paulo involviert.