Der 1928 in der Schweiz geborene Beach absolvierte das Gymnasium in Bern. Sein bewegtes Leben führte ihn als Sohn US-amerikanischer Missionare von Gland in der Schweiz nach Paris, Bern, USA, Italien und England. Er begann seine kirchliche Laufbahn als Erzieher in Italien und diente in Grossbritannien sowie in den USA. Er war als Exekutivsekretär der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitungen in Westeuropa und Westafrika tätig. Von 1965 bis in die 90er Jahre war er Verbindungsmann und Berater der Siebenten-Tags-Adventisten beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf. Von 1970 bis 2003 amtierte er als Sekretär der Konferenz der Sekretäre der weltweiten christlichen Gemeinschaften (CS/CWCs), einem interreligiösen Gremium, das zwei Milliarden Christen auf der ganzen Welt vereint. In dieser Zeit war Beach 15 Jahre als Direktor für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) und zuletzt als Direktor für zwischenkirchliche Beziehungen der adventistischen Weltkirchenleitung tätig. Unter seiner Ägide hat die adventistische Kirche hochrangige theologische Dialoge und Konsultationen mit dem Lutherischen Weltbund, der Heilsarmee und anderen christlichen Weltgemeinschaften geführt. Er genoss in internationalen ökumenischen Kreisen großes Ansehen. Die weltweit verbreitete Zeitschrift „Adventist Review“ bezeichnete ihn einmal bei der Vorstellung seiner Memoiren (8.11.2001) als „Adventistischen Staatsmann“.
Beobachter am Zweiten Vatikanischen Konzil
Bert Beach war gerade 34 Jahre alt, als er von der Kirchenzeitschrift vom „Adventist Review“ den Auftrag bekam, die Arbeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils zu beobachten und darüber zu berichteten. Beach wusste damals nach seinen eigenen Worten „so gut wie nichts über Katholiken“. Nach seinem Tod schrieb Gary M. Ross: „Als scharfsinniger Beobachter des Vatikans zeigte er den anderen Kirchenmitgliedern, wie man den Katholizismus sowohl mit Respekt als auch mit einer gewissen Zurückhaltung betrachten kann.“
Bücher und Auszeichnungen
Beach hat zahlreiche Bücher und Artikel in mehreren Sprachen veröffentlicht, darunter „Vatican II-Bridging the Abyss“ (1968), „Ecumenism-Boon or Bane?“ (1974), „Bright Candle of Courage” (1989), „Rotating the World with Rotary” (1991), „101 Questions Adventists Ask” (2000), „Ambassador for Liberty” (2015). Dr. Beach wurde mit mehreren Ehrenpreisen ausgezeichnet, u.a. durch eine Sonderresolution des Senats des Bundesstaates Maryland (1984) für seinen Beitrag zur Religionsfreiheit; er war ein Paul Harris Fellow von Rotary International (1984) und bekam von der Christlichen Theologischen Akademie in Warschau (Polen) einen Th.D. honoris causa verliehen.
Stimmen zum Wirken von Bert Beach
Der Norweger Jan Paulsen, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung von 1999 bis 2010, drückte seine Wertschätzung für das Leben und den Dienst von Beach so aus. „Bert Beach hat uns mehr als jede andere Führungskraft unserer Kirche gezeigt, wie wichtig es ist, mit Menschen zu kommunizieren, deren religiöse Überzeugungen und Werte sich von den unseren unterscheiden - wichtig für uns, um sie zu verstehen und für uns, um verstanden zu werden.“
Zum Tod von Bert Beach sagte Reinder Bruinsma, pensionierter adventistischer Kirchenleiter aus den Niederlanden, der unter anderem wie Beach auch Exekutivsekretär der Adventisten in Westeuropa (Transeuropäischen Division – TED) war: „Beach war eine große Führungspersönlichkeit und innerhalb und außerhalb der Kirche für seine Führungsqualitäten, seine Gelehrsamkeit und die Art und Weise, wie er die adventistische Kirche weltweit in allen möglichen Gremien vertreten hat, bekannt... Bert hinterlässt eine Lücke.“
„Er setzte sich mit einem selten anzutreffenden Eifer für die Religionsfreiheit ein, und diese Freiheit galt allen Menschen - nicht nur den Adventisten“, so Gary M. Ross, Kontaktperson der Adventisten im US-Kongress von 1980 bis 1995, zum Tod von Bert Beach.
„Wenn wir heute von den meisten christlichen Führern als christliche Mainstream-Kirche anerkannt werden, dann ist das das Ergebnis von [Beach‘s] beharrlichen und hervorragenden Beziehungen zu anderen christlichen Führern“, so Dr. John Graz im Jahr 2005, ehemaliger Direktor für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Weltkirchenleitung.