Neuer Kunstrasenplatz in Bad Münstereifel
Die Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 traf nicht nur das Ahrtal. Auch die Erft in Bad Münstereifel trat massiv über die Ufer und richtete großflächig erhebliche Schäden an. Dabei ging auch das Sportgelände des RSV Arloff-Kirspenich 1957 e.V. im wahrsten Sinne des Wortes unter, wie Andreas Lerg, Pressesprecher von ADRA Deutschland in einer Pressemitteilung berichtet. Am 29. Juni 2024 konnten die Sportler des RSV gemeinsam mit zahlreichen Gästen ihren neuen Kunstrasenplatz seiner Bestimmung übergeben. ADRA Deutschland e.V. konnte dank zahlreicher Spenden einen Beitrag zu diesem Projekt leisten.
In seiner Rede anlässlich der Wiedereröffnung des Sportplatzes des RSV Arloff-Kirspenich erinnerte Vorsitzender Stefan Cremer an die Ereignisse der Hochwassernacht vom 14. auf den 15. Juli 2021: „Die Katastrophe brach über das Erfttal und viele andere Orte herein. Der Sportplatz in Arloff wurde völlig zerstört. Auch die Turnhalle wurde schwer beschädigt“. Das Ereignis war neben der 2021 noch akuten Corona-Pandemie eine zusätzliche und schwere Belastung für das Vereinsleben und den aktiven Sportbetrieb in der ganzen Region, denn viele Vereine waren in ähnlicher Weise betroffen.
Nach einer Bestandsaufnahme im September 2021 hätten 2022 die ersten Gespräche vieler betroffener Vereine mit der Stadtverwaltung begonnen. Dabei ging es laut Cremer zunächst um die Frage, ob, wo und in welchem Umfang wieder aufgebaut werden soll und kann. Diskutiert wurde auch, ob der alte Ascheplatz wiederhergestellt, stattdessen ein Naturrasenplatz oder ein ganzjährig bespielbarer Kunstrasenplatz gebaut werden soll. Die Entscheidung fiel zugunsten des Kunstrasenplatzes. Ermöglicht wurde der Bau nicht nur durch die staatliche Wiederaufbauhilfe, sondern wesentlich auch durch die Sportfreunde des SV Nöthen. Der Verein verzichtete zugunsten des RSV Arloff-Kirspenich auf einen bereits zugesagten sechsstelligen Zuschuss für die eigene Sportanlage.
Beitrag von ADRA Deutschland e.V.
Stefan Cremer beschrieb in seiner Ansprache: „Schon wenige Wochen nach der Flutkatastrophe meldete sich bei uns die Hilfsorganisation ADRA Deutschland, die uns vollkommen unbürokratisch knapp zwei Monate nach der Flut mit 13.000 Euro unterstützten. Unterstützung kann auch ein Problem werden, wie wir feststellen mussten, denn wir hatten über anderthalb Jahre Probleme das Geld dafür auszugeben, wofür es angedacht war. Für die Geduld, die ADRA Deutschland mit uns hatte, ist hier nochmals besonders Danke zu sagen.“
Die Unterstützung von ADRA floss in die Ausstattung der Sportanlage und den Trainings- und Spielbetrieb. Denn die Wassermassen der Flutnacht zerstörten weit mehr als nur das Sportgelände selbst. Beachvolleyballfeld, Gerätecontainer, Rasenmäher und Gartengeräte, Tore und Netze, Fußball-, Volleyball- und Badmintonbälle, Trikots der Jugendmannschaften, Trainingsausrüstung und vieles mehr wurden zerstört.
Neben dem Kunstrasenplatz sei ein von den Maltesern gesponsertes Kleinspielfeld mit Naturrasen entstanden. Das stehe der Öffentlichkeit und vor allem Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Auch die örtliche Grundschule könne hier mit ihren Schülerinnen und Schülern Sport treiben. So solle ein öffentlicher Treffpunkt entstehen, der die soziale Gemeinschaft in der Region stärkt, berichtet ADRA Pressesprecher Andreas Lerg.
Neues Spezialfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Sinzig
Feuerwehrfahrzeuge sind meist durch Auf- und Ausbauten sehr spezialisiert und auf bestimmte Einsatzzwecke ausgerichtet. Das Ahrhochwasser 2021 zeigte der Freiwilligen Feuerwehr Sinzig (Ahrtal, Rheinland-Pfalz), dass genau dies ein Problem darstellt. Konkret bestand das darin, dass kein Fahrzeug zur Verfügung stand, mit dem große Materialmengen wie Sandsäcke flexibel transportiert werden können. Mit Unterstützung von ADRA Deutschland e.V. konnte Abhilfe geschaffen werden, heißt es in der ADRA Pressemitteilung. Anfang Mai stellte die Feuerwehr die „Logistikkomponente“ in Dienst. Das neue Fahrzeug kam direkt bei zwei Hochwasserlagen zum Einsatz.
Beitrag von ADRA Deutschland e. V.
Im Rahmen der Hochwasserhilfe nach der Flut im Ahrtal schloss die finanzielle Hilfe auch die Ertüchtigung von Rettungsdiensten und Einsatzkräften in der betroffenen Region ein. Die Freiwillige Feuerwehr plante die Beschaffung eines sogenannten „Wechselladers“. Dabei handelt es sich um einen Lastwagen, der über eine Art hydraulische Hebevorrichtung verschiedene Container, Pritschen und Mulden aufnehmen kann. Der Austausch dieser so genannten Abrollbehälter dauert nur ein bis zwei Minuten, was das Fahrzeug sehr flexibel und schnell macht.
Aus Spendenmitteln konnte ADRA Deutschland e.V. dafür 110.000 Euro zur Verfügung stellen, heißt es in der Pressemitteilung. Damit beschaffte die Feuerwehr einen gebrauchten Wechsellader von Scania mit 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Für dieses Fahrzeug, Baujahr 2015, ließ die Feuerwehr dann einen Abrollbehälter „AB Logistik“ bauen, der bei Großeinsätzen wie Hochwasser, Unwetter und anderen Katastrophenlagen wie Waldbränden zum Einsatz komme. Der Container habe eine Nutzlast von 13 Tonnen und Platz für 17 Paletten. Schon kurz nach der Beschaffung des Wechselladers wurde dieser im Mai dieses Jahres bereits zwei Mal bei Hochwasser eingesetzt.
ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de