Die Organspende berühre ein sehr sensibles Thema, denn es gehe um nicht weniger als um Leben und Tod, so die DEA. Der Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz sei gegen eine Pflicht zur Organspende. Sie sei ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und damit die Würde des Menschen.
Vertrauensvolle Regelung, um Menschen zur Spende zu motivieren
Der Generalsekretär der DEA, Hartmut Steeb, erklärte: „Eine Fremdbestimmung über den eigenen Körper lehnen wir ab. Deshalb darf es auch keine Pflicht zur Organspende geben.“ Ebenfalls strittig sei die Definition des Hirntods. Zudem sei es ethisch bedenklich, die Argumentation umzukehren: Der Tod gehöre zum Leben, das dürfe eine Gesellschaft nicht verdrängen. „Menschen sterben, weil sie krank sind, nicht, weil ihnen ein Dritter seine Organe vorenthält.“ Sie könnten andererseits durch Organspenden gerettet werden. Deswegen sei die Politik gefordert, eine vertrauensvolle Regelung zu finden, die viele Menschen zur Spende motiviere.
Dazu gehöre vor allem, Menschen frühzeitig über das Thema zu informieren. Zudem benötige es eine bessere Datenerfassung und nicht nur einen zufällig bei sich getragenen Spenderausweis sowie mehr qualifiziertes Personal in den Krankenhäusern. Auch müsse sich Deutschland für eine Eindämmung des internationalen Menschenhandels zur Entnahme von Organen engagieren, „denn dies ist ein grausames, menschenverachtendes Geschäft“, so Steeb.
Evangelische Allianz
Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) versteht sich als ein Bund von Christusgläubigen, die verschiedenen christlichen Kirchen, Gemeinden und Gruppen angehören. Die Evangelische Allianz hat sich 1846 als weltweiter Verbund in London konstituiert. Damit sei sie der am längsten bestehende Zusammenschluss evangelisch gesinnter Christen verschiedener Gruppen- und Gemeindezugehörigkeiten. Weitere Informationen unter: www.ead.de