EKD: 270.000 Austritte
Der Bevölkerungsanteil der EKD betrage noch 25 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl ihrer Mitglieder um rund zwei Prozent gesunken. 2018 betrug der Rückgang noch 1,8 Prozent. Langfristig wäre davon auszugehen, dass sich die Mitgliederzahlen der beiden großen Kirchen halbieren werden. Das belege eine Studie des Forschungszentrums Generationenverträge (FZG) der Albert-Ludwig-Universität Freiburg zur langfristigen Entwicklung der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens bis 2060.
Ursächlich für den Rückgang sei auch im Jahr 2019 die hohe Zahl an Austritten. Nach den aktuellen Berechnungen aus den Gliedkirchen auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen wären im Jahr 2019 mit etwa 270.000 Menschen rund 22 Prozent mehr aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten als noch 2018. Die Zahl der evangelisch Verstorbenen lag 2019 mit rund 340.000 in vergleichbarer Größenordnung wie im Jahr davor. Auch die Zahl der Taufen und Aufnahmen hätten im Jahr 2019 mit rund 160.000 Taufen und 25.000 Aufnahmen etwa dem Niveau von 2018 entsprochen.
Katholiken ebenfalls mit rückläufigen Zahlen
Die Katholiken machen in Deutschland 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Die Zahl der Kirchenaustritte sei 2019 erneut angestiegen: 272.771 Menschen hätten die römisch-katholische Kirche verlassen (2018: 216.078). Auch andere Zahlen waren laut DBK rückläufig: Der Gottesdienstbesuch lag 2019 bei 9,1 Prozent (2018: 9,3 Prozent), die Zahl der kirchlichen Trauungen bei 38.537 (2018: 42.789), die Zahl der Taufen bei 159.043 (2018: 167.787), die Zahl der Erstkommunionen bei 166.481 (2018: 171.336) und die Zahl der Bestattungen bei 233.937 (2018: 243.705). Auch im Jahr 2019 musste die katholische Kirche bei den Eintritten und Wiederaufnahmen einen Verlust verzeichnen. So lag die Zahl der Eintritte bei 2.330 (2018: 2.442) und die Zahl der Wiederaufnahmen bei 5.339 (2018: 6.303).