Gottes Liebe und menschliche Verantwortung
In der Predigt sprach der südafrikanische Erzbischof Thabo Makgoba (anglikanische Church of Southern Africa) von der Liebe Gottes, die bedingungslos und in Aktion sei. Für Christinnen und Christen erwachse daraus eine Verantwortung zur Humanität gegenüber leidenden und unterdrückten Menschen. Insbesondere an junge Menschen appellierte Erzbischof Makgoba, „die Schreie der anderen Menschen und dieses unseres Planeten zu hören, wie Gott sie hört.“ Trotz aller Hindernisse bitte er sie, „etwas zu tun, und sei es nur eine Sache, um der Liebe willen, um der Würde willen, um der Freiheit willen und um Christi willen.“
Kirchentag als „Fest der Gemeinschaft“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in einem Grußwort die Bedeutung der Kirchentagsbewegung. Sie sei „kostbar“ und etwas „ganz Besonderes“. Der gelebte Glaube sei nicht nur für die Glaubenden, sondern für die ganze Gesellschaft „unendlich wichtig“. Glaube erweitere den Horizont und helfe zwischen Wichtigem und weniger Wichtigem zu unterscheiden. Besonders freue er sich, dass auch katholische, orthodoxe und Christen anderer Gemeinschaften ebenso am Kirchentag teilnähmen und sich einmischten wie Menschen, die einer anderen oder keiner Religion angehörten. Das mache den Kirchentag zu einem „lebendigen Fest der Gemeinschaft“, so Steinmeier.
Logistische Sonderleistung der Bahn
Um die Kirchentagsteilnehmer aus Berlin und den Orten der mitteldeutschen „Kirchentage auf dem Weg“ nach Wittenberg zu bringen, hatte die Deutsche Bahn ihren größten Einsatz seit 1990 organisiert. Mehr als 100 Sonderzüge bildeten ein „S-Bahnnetz für einen Tag“. Zeitweilig fuhren Züge im 10-Minuten-Takt von und nach Berlin.
Ausblick
Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag wird vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund zu Gast sein. Für das Jahr 2021 ist in Frankfurt ein dritter Ökumenischer Kirchentag geplant.