Die Reportage gibt Einblicke in das Gemeindeleben und den Gottesdienst. Exemplarisch werden Szenen aus einem Abendmahlsgottesdienst gezeigt, der mit Brot und Traubensaft gefeiert wird. Außerdem können die Gottesdienstbesucher an einer Fußwaschung teilnehmen. Der Pastor der Gemeinde, Tye Davis, erläutert den typischen Gottesdienstablauf mit viel gemeinsamem Singen, Austausch von persönlichen Erfahrungen und Sammeln von Gebetsanliegen, gemeinsamen Gebetszeiten sowie der Predigt. Eine adventistische Besonderheit ist das Gespräch in Kleingruppen über ein biblisches Thema zu Beginn der gottesdienstlichen Versammlung.
In Bezug auf die adventistische Lehre betont Pastor Tye Davis die grundlegende Bedeutung der Bibel für den Glauben und das Leben. Er erklärt die Bedeutung des Namens der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten: Der siebte Tag beziehe sich darauf, dass die Adventisten den Sabbat (Samstag) halten, und die Bezeichnung „Adventisten“ (abgeleitet von lateinisch „advent“ - Ankunft) beziehe sich auf den Glauben an die Wiederkunft Christi, der auch von anderen christlichen Konfessionen geteilt, aber von den Adventisten stärker betont wird. In der Reportage wird auch erwähnt, dass sich die Adventisten um eine gesunde Lebensweise bemühen.
Stimmen aus anderen Konfessionen
Michael Fricke, Leiter des Instituts für Evangelische Theologie an der Universität Regensburg, der in der Reportage zu Wort kommt, erklärt die Attraktivität von Freikirchen wie den Adventisten mit den lebendigeren Gottesdiensten und dem größeren sozialen Zusammenhalt sowie der identitätsstiftenden Rolle der Gemeinde. In der Reportage wird auch die Leiterin der Fachstelle für Sekten und Weltanschauungsfragen des katholischen Bistums Regensburg, Marianne Brandel, zitiert, die die Adventisten aufgrund ihrer Mitwirkung in überkonfessionellen Gremien nicht als Sekte einstuft und auch generell den Begriff „Sekte“ kritisch bewertet.
Abschließend erläutert ein Mitglied der Adventgemeinde Regensburg, warum er als junger Mensch in die Adventgemeinde eingetreten ist. Positive Erfahrungen mit Menschen aus der Kirche spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Lebenszuversicht, die der Glaube vermittle. Außerdem schätze er sehr, dass viele Mitglieder dort frei denken würden.
Die Filmreportage der Mittelbayerischen Zeitung ist bei YouTube unter folgendem Link zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=Npc3F0yxlkE
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde 1863 in den USA gegründet, ihre Wurzeln liegen in den Erweckungsbewegungen, die um 1800 in Europa und Nordamerika entstanden sind. Gegenwärtig hat die Kirche weltweit rund 22 Millionen mündig getaufte Mitglieder, die sich in über 93.000 Kirchengemeinden und zahlreichen Gruppen versammeln. In Deutschland zählt die Freikirche rund 34.000 Mitglieder in 550 Kirchengemeinden. Sie ist in jedem Bundesland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Zu den Grundsätzen der Freikirche gehört die Freiwilligkeit, die sich unter anderem in der Finanzierung durch freiwillige Spenden ausdrückt. Außerdem tritt sie für die Trennung von Kirche und Staat ein. Die Freikirche ist Mitglied der Deutschen Bibelgesellschaft und Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sowie der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VeF). Näheres unter www.adventisten.de
Die Adventgemeinde Regensburg wurde 1910 gegründet, zu ihr gehören rund 100 mündig getaufte Mitglieder sowie laut ihrer Website zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie treffen sich in einem neu gebauten Gemeindehaus in der Alten Nürnberger Straße 98, das 2021 eingeweiht wurde. Website: www.adventisten-regensburg.de