Ganzheitliche Pflege mit Therapie-Tieren
Durch die Übernahme des Seniorenhauses erweitert das Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf sein Netzwerk im Bereich der Altenpflege. Es handele sich dabei um einen Baustein für eine Personengruppe, für die im Netzwerk „Waldfriede“ bisher noch kein spezielles Angebot existiere, so der Vorstand des Netzwerkes, Bernd Quoß. Zudem passe die Prägung des Seniorenhauses optimal zur christlichen Ausrichtung und dem Pflegeleitbild des Krankenhauses „Waldfriede“. Durch die entstehenden Synergien integriere sich das Seniorenhaus sehr gut in das bestehende Netzwerk. „Es ist schön, dass wir nun auch im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, mit seinem relativ hohen Altersdurchschnitt, einen gesellschaftspolitischen Beitrag für die ältere Generation leisten und eine hervorragende Unterbringungs- und Pflegemöglichkeit nachhaltig sichern können“, erläuterte Quoß.
Grundlage der qualitativen Pflege und Betreuung im „Seniorenhaus Waldfriede“ sei das Modell der ganzheitlich-fördernden Prozesspflege nach Professorin Monika Krohwinkel. Dabei stehe das pflegerische Prinzip im Vordergrund, Fähigkeiten zu erhalten, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu fördern und für eine Umgebung zu sorgen, die Wohlbefinden, Geborgenheit und Stabilität biete. Eine Besonderheit wären dabei spezielle Therapie-Tiere, die im Rahmen der Bewohnerbetreuung eingesetzt würden.
Einer der größten Arbeitgeber im Bezirk
Das freigemeinnützige Akutkrankenhaus „Waldfriede“ ist mit seinen 160 Betten und elf Fachabteilungen akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Pro Jahr würden hier etwa 13.500 Patienten stationär und 58.000 Patienten ambulant behandelt. Seit seiner Gründung im Jahr 1920 orientiere sich laut Bernd Quoß das medizinische Handeln „an ganzheitlichen Präventions- und Therapiekonzepten zum Wohl des gesamten Menschen“.
Neben dem Krankenhaus sei in den letzten Jahren ein umfangreiches Gesundheitsnetzwerk etabliert worden, das sich stetig weiterentwickele. Damit wäre das Netzwerk „Waldfriede“ mittlerweile der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Bezirk. Nach Quoß bestand bis 1989 das Krankenhaus „Waldfriede“, gemeinsam mit der heutigen „Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege“, als solitäres Akutkrankenhaus ohne ein angeschlossenes Netzwerk.
Aufbau eines Gesundheitsnetzwerkes
1989 wurde die Sozialstation „Waldfriede“ auf dem Gelände des Krankenhauses gegründet. Sie ist bis heute in der ambulanten häuslichen Krankenpflege im Bezirk Steglitz-Zehlendorf aktiv und versorgt 180 Patienten. Das 1993 ebenfalls auf dem Gelände des Krankenhauses ins Leben gerufene Gesundheitszentrum „PrimaVita“ verfügt seit dem Jahr 2008 zusätzlich zu den Sporträumen über ein Schwimmbad am Teltower Damm in Berlin-Zehlendorf. Insgesamt nehmen pro Jahr 5.000 Interessenten an den Kursen und Dauergruppen des „PrimaVita“ teil. Das Zentrum bietet seit 2010 auch einen „Medical Check Up“ an. Im Jahr 1999 folgte die Gründung der „Servicegesellschaft Krankenhaus Waldfriede“. Sie ist seitdem für die Reinigung innerhalb des Krankenhauses und für den Betrieb der Küche sowie die Essensversorgung zuständig. Dann folgte die Übernahme der „Privatklinik Nikolassee“ in der Von-Luck-Straße. Seit Januar 2012 gehört sie mit ihrer Villa und Platz für 16 Patienten mit internistischen, psychosomatischen und psychischen Erkrankungen zum Gesundheitsnetzwerk. Am 11. September 2013 wurde das überregional beachtete „Desert-Flower-Center Waldfriede“ gegründet. Hier finden Frauen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind, medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung.
Zudem eröffnete 2007 „Waldfriede“ in Zusammenarbeit mit dem Advent-Wohlfahrts-Werk eine Tagesstätte mit 65 Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren und ein Mehrgenerationenhaus. Bereits seit 2000 bietet das Krankenhaus „Waldfriede“ mit der „Babywiege“ (Babyklappe) ein umfangreiches Beratungs- und Betreuungskonzept für Mütter in Not an.
Demnächst eine Tagesklinik
Nach dem „Seniorenhaus Waldfriede“, dem jüngsten Neuzugang des Netzwerks, soll bereits im Juni 2017 die nächste Einrichtung ihre Arbeit aufnehmen, informierte Bernd Quoß. Auf dem Gelände der ehemaligen Kurzzeitpflege am Botanischen Garten, diese bestand als Teil des Netzwerks bis Ende 2016, entstehe eine neue Tagesklinik mit der Spezialisierung auf Psychosomatik, Suchterkrankungen, Depression und Burnout.