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Kongress der adventistischen IT- und Kommunikationsfachleute

(lifePR) (Engenheiro Cohelho/Brasilien, )
Vom 9. bis 13. August fand auf dem Campus der Adventistischen Universität in Brasilien (Centro Universitario Adventista de Sao Paulo, UNASP) in Engenheiro Cohelho, rund 160 Kilometer nördlich von Sao Paulo/Brasilien, die jährliche GAiN-Konferenz statt. GAiN steht für Global Adventist Internet Networking. An der 13. GAiN-Konferenz nahmen unter dem Titel „Verbunden für die Mission“ („Wired for Mission“) mehr als 850 adventistische Fachleute der Bereiche Kommunikation, Medien, Technik und Internet aus 81 Ländern teil. Wie Technik sinnvoll und verantwortlich zur Verbreitung des Evangeliums eingesetzt werden kann, wurde in Referaten und Diskussionen thematisiert. Der GAiN-Konferenz ging vom 7. bis 8. August eine zweitägige Konferenz für 250 IT-Spezialisten voraus.

Sechs adventistische Missionszentren

Mit seinem Einleitungsreferat zur GAiN-Konferenz machte Pastor Gary Krause, Direktor des Amtes für adventistische Mission, den Teilnehmenden bewusst, dass die meisten Adventisten weltweit aus animistischen Stammesgesellschaften kommen oder aus anderen christlichen Konfessionen heraus Adventisten wurden. Es gebe aber wenig Adventisten mit jüdischem, hinduistischem, buddhistischem oder muslimischem Hintergrund. Die adventistischen Missions-Zentren wollten helfen, Menschen mit diesem Hintergrund besser zu verstehen, so Krause.

In kurzen Beiträgen gaben die Leiter der sechs „Adventist Mission Center“ Einblicke in ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen.

Laut SPECTRUM, Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren in den USA, nannte Petras Bahadur vom weltweiten Zentrum für adventistisch-muslimische Beziehungen die Unwilligkeit vieler Mitglieder von Adventgemeinden, mit Muslimen in ihrer Umgebung in Kontakt zu treten, als eigentlichen Grund, weshalb es wenige Adventisten mit muslimischer Herkunft gebe.

Kleber Goncalves vom Zentrum für säkulare und postmoderne Studien nannte die Millennials als eigentliche Zielgruppe bei den Konfessionslosen. Da sie täglich Stunden mit elektronischen Geräten verbringen würden, könne man sie dort auch am besten erreichen. Dabei müsse man flexibel sein, ihnen Alternativen anbieten, sie als Individuen sehen und auch entsprechend behandeln. Es gehe nicht nur um ihr Denken, sondern auch um ihr Herz.

Richard Elofer, Leiter des weltweiten jüdisch-adventistischen Freundschaftszentrums, sagte, dass es inzwischen global 65 jüdisch-adventistische Gemeinden in 17 Ländern gebe. Adventisten könnten Juden erst erreichen, seitdem sie spezielle jüdisch-adventistische Gemeinden gegründet hätten.

Doug Venn, Leiter des Zentrums für Stadtgebiete, rief in Erinnerung, dass die Mehrheit der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten lebe, meist in äußerst ärmlichen Verhältnissen. Viele hätten mit Einsamkeit, Depressionen und Abhängigkeiten zu kämpfen. Ihnen als christliche Kirche praktische und hilfreiche Alternativen zum Beispiel im Bereich von Bildung und Ausbildung oder bezüglich psychischer Gesundheit anzubieten, sei zentral.

Die Leiter der Zentren für ostasiatische Religionen (Hinduismus) sowie der südasiatischen Religionen (Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus und Shintoismus) erläuterten, dass es entscheidend sei, nicht von sich und seinem westlich-christlich geprägten Verständnis auszugehen, sondern zuerst zuzuhören und zu verstehen, wie die Person gegenüber aufgrund ihres kulturellen und religiösen Hintergrunds denke und empfinde, um dann gemeinsamen Boden zu suchen.

Videoreportagen

Den Videoreportern unter den Anwesenden rief Rick Kajiura von „Adventist Mission“ in Erinnerung, dass bei Reportagen aus dem Missionsgebiet darauf geachtet werden müsse, dass Personen und Orte nicht identifizierbar seien, weil sie sonst später in ihrem Umfeld als Christen Probleme bekommen könnten. Man müsse davon ausgehen, dass Videoreportagen früher oder später im Internet zugänglich gemacht würden. Es müsse auch darauf geachtet werden, dass Kirchenjargon vermieden und keine verletzenden Begriffe verwendet würden, so Kajiura. Anstatt von „Katholiken“ oder „Muslimen“ könne man auch von der „Mehrheitskonfession“ oder der „Minderheitsreligion“ sprechen. Vor der Präsentation des Videobeitrags solle dieser den Betroffenen vorgespielt werden, damit sie gegebenenfalls noch Einspruch erheben könnten.

Advent-Verlag „Casa Publicadora Brasileira“

Am 10. August, dem zweiten Tag der GAiN-Konferenz, besuchten die 850 Teilnehmenden in diversen Gruppen zwei Institutionen der Adventisten in Brasilien: Den Advent-Verlag (Casa Publicadora Brasileira) in Tatui, 100 Kilometer westlich von Sao Paulo und das Medienzentrum „Novo Tempo“ in Jajarai, 60 Kilometer östlich von Sao Paulo.

Der Verlag wurde 1900 gegründet und ist im Besitz der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Südamerika (SAD). Es arbeiten 600 Personen im Verlag, der ausschließlich Produkte auf Portugiesisch für die Adventisten in Brasilien, Angola, Mosambik sowie für portugiesisch sprechende Gemeinden in den USA herstellt. Neben der religiösen Literatur werden auch Schulbücher für den brasilianischen Staat gedruckt. Pro Monat braucht der Verlag 1.000 Tonnen Papier. Der Gewinn von umgerechnet rund 13,1 Millionen Euro werde für Gemeindegründungsprojekte sowie soziale und humanitäre Projekte eingesetzt.

Medienzentrum „Novo Tempo“

Das Medienzentrum wurde 1946 gegründet und 2006 in „Novo Tempo“ umbenannt. Es ist im Eigentum der südamerikanischen Kirchenleitung. Das Medienzentrum beschäftigt 400 Mitarbeitende, die im TV-Sektor täglich zehn Stunden Liveprogramm für Sendungen mit religiösem Inhalt, Bildungsprogramme sowie Musik und Kunst produzieren.

Innovationen

Am 11. August, dem dritten Tag der GAiN-Konferenz, wurden einige Innovationen vorgestellt und wichtige Hinweise zu sicherem und sinnvollen Umgang mit elektronischen Geräten und deren Möglichkeiten gegeben.

„Adventist Cloud“

Nancy Lamoreaux, Leiterin für Informationstechnologie der adventistischen Weltkirchenleitung, kündigte die Eröffnung der „Adventist Cloud“ an. Alle adventistischen Rechenzentren der Kirche sollen weltweit darauf zugreifen können.

Übersetzungs-App für iPhone

Ende Juli wurde die „Adventist Translator App” für iPhone von UNASP-Studenten kreiert und online gestellt. Die App ermöglicht dem Benutzer, adventistischen Veranstaltungen per Übersetzung auf English, Französisch, Spanisch und Portugiesisch mittels Kopfhörer auf dem eigenen Handy zu folgen.

Download: https://appadvice.com/app/adventist-translator/1256053471

Adventist Communication Training ACT

Williams Costa, Direktor der Kommunikationsabteilung der Weltkirchenleitung, kündete den Start eines Online-Kommunikations-Trainingsprogramms der adventistischen Kirche (Adventist Communication Training ACT) an, das Marketingfähigkeiten fördern soll: https://act.adventist.org/

Adventistische Videos für Millennials

Rafael Rossi, Leiter Kommunikation der adventistischen Kirchenleitung in Südamerika (SAD), stellte eine neue Plattform adventistischer Videos vor, die sich primär an Millennials richte: „Feliz 7 Play” - http://feliz7play.com/pt/.

Sicherheit und Mission

Mabio Coelho, Leiter für Informationssicherheit der Weltkirchenleitung, sagte, dass adventistische Missionare in früheren Jahren überwiegend in ihren Einsatzgebieten willkommen gewesen seien, was heute oft nicht mehr der Fall sei. Es gehe deshalb darum, ihnen den Schutz zu gewähren, den sie an diesen exponierten Stellen bräuchten.

Digitaler Sabbat

Deborah Bonazzi, Leiterin von Medien und Unterhaltung bei Google Brasilien, sagte, dass wir an dem Punkt angekommen seien, wo Langeweile unakzeptabel geworden sei. Wir seien so von unseren elektronischen Geräten abhängig geworden und erwarteten von ihnen mehr als von Menschen. In den letzten Jahren habe sich unter Christen und Nicht-Christen eine Bewegung gebildet, welche eine Pause von technischen Geräten während eines ganzen Tages in der Woche oder sogar für längere Zeitabschnitte empfiehlt. Man spreche dabei von einem „digitalen Sabbat“, den sie allen Anwesenden empfehle, so Bonazzi.

Musical

Am vierten Tag der Konferenz feierten die Teilnehmenden gemeinsam den Gottesdienst, der zweimal hintereinander in der neuen Kirche der Universität, mit 2.000 Plätzen, abgehalten werden musste. Am Abend stand das Musical „Held des Glaubens“ auf dem Programm, das synchron vom Chor und von Solisten der Universität zusammen mit einer Videomontage sowie Livemusik des Studentenorchesters vorgetragen und vom Publikum mit einer stehenden Ovation gefeiert wurde.

Copyright

Am 13. August, dem letzten Tag der Konferenz, gab es Hinweise zum Copyright bezüglich Text, Musik und Bilder. Der Jurist der Weltkirchenleitung, Karnik Doukmetzian, machte klar, dass Verletzungen des Copyrights teuer zu stehen kommen. Man müsse sich die Mühe machen immer beim Inhaber des Copyrights bezüglich der Verwendung nachzufragen.

„Adventist Identity“

Sam Neves, stellvertretender Direktor der Kommunikationsabteilung der Weltkirchenleitung, stellte das neue Konzept der „Adventist Identity“ vor, die eine Schrift, das überarbeitete Logo, ein Raster mit sieben Spalten (Creation grid) sowie eine Farbpalette umfasst.

„Adventist Living Pattern Library“ ALPS

Brent Hardinge, Assistent des Abteilungsleiters Kommunikation der Weltkirchenleitung, informierte über APLS, das zentrale System der „Adventist Living Pattern Library“. Design-Vorlagen sollen den adventistischen Kirchen, Schulen sowie anderen Institutionen helfen, ansprechende Webseiten zu gestalten, die gleichzeitig das Image der Kirche fördern und dennoch jeder Seite ihr eigenes, individuellen Gepräge erlauben: https://www.adventist.io/category/alps/

GAiN

Die erste GAiN-Konferenz fand 2004 mit 100 Teilnehmenden statt. In den folgenden Jahren hat sich die Zahl der Teilnehmenden bei 250 eingependelt. Die Kommunikationsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung hat für Brasilien, aufgrund der hohen Mitgliederzahl von 1,6 Millionen Adventisten, mit 500 Teilnehmenden gerechnet. Mit 850 seien laut den Organisatoren alle Erwartungen weit übertroffen worden. Die GAiN-Konferenz 2018 wird im August in Guyong, Südkorea, stattfinden.

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