Im Januar 2016 wurde ein Umbau des Hauses beschlossen, um damit die Grundlage für eine Bettenförderung durch das Bundesland Niederösterreich zu schaffen. Die adventistische Kirche in Österreich habe in der Vergangenheit aufgrund behördlicher Auflagen immer höhere finanzielle Zuschüsse zum Betrieb des Pflegeheims „Haus Stefanie“ bewilligt. Trotz des Umbaus hätte das Land Niederösterreich keine Zusage für eine Bettenförderung gegeben, was eine wirtschaftlich sinnvolle Weiterführung des Betriebs verhinderte, wie die Kirchenleitung mitteilte.
Eine Subventionierung des Betriebs mit jährlich „mehreren hunderttausend Euro“ könne sich die Kirche sinnvollerweise nicht leisten. Es habe sich auch gezeigt, dass trotz des Umbaus das Interesse von potentiellen neuen Bewohnern aus adventistischen Kirchgemeinden in Österreich am „Haus Stefanie“ nicht ausreichend groß sei, um von einem echten Bedarf einer solchen Einrichtung sprechen zu können.
Nachdem die Schließung der Institution entschieden war, sei das Übernahmeangebot von Gerhard Hermann, Geschäftsmann aus Bayern, unterbreitet worden, sagte Pastor Oliver Fichtberger, Mediensprecher der Kirche. Hermann plane eine GmbH zu gründen und werde den Betrieb des Alten- und Pflegeheimes ab 1. Juli 2018 weiterführen und sowohl das Personal als auch die Bewohner übernehmen.
„Haus Stefanie“
1970 wurde ein ehemaliges Hotel von der Kirchenleitung der Adventisten in Österreich (Österreichische Union) erworben und als Altenheim für Kirchenmitglieder vor allem aus dem Osten Österreichs umgebaut. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben mussten im Laufe der Jahre einige Anpassungen am Gebäude vorgenommen werden. 2012 wurde im Gebäude ein zweiter Lift eingebaut. Im Jahr 2016 mussten zwei Ebenen des Hauptgebäudes renoviert werden, um den behördlichen Anforderungen des neuesten medizinischen Versorgungsstandards zu genügen. Heute gibt es Platz für 38 Personen in Einzel- oder Doppelzimmern. Ein Teil des Gebäudes mit 24 Betten wurde als Pflegeheim umgebaut und mit Pflegeeinrichtungen ausgestattet.
Zusätzlich bietet das Haus 30 Betten für Gäste, welche die Region besuchen möchten. Die Region Semmering ist bekannt als Luftkurort in 1.000 Metern Höhe. Berühmt ist sie auch durch die Ritter von Ghega-Bahn, die zum Weltkulturerbe der Unesco zählt.
Adventisten gibt es in Österreich seit 1903. Heute zählt die Kirche dort knapp 4.200 erwachsen getaufte Mitglieder in 67 Kirchengemeinden.
Altenheime in Deutschland
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland unterhält Senioren- und Pflegeheime in Friedensau bei Magdeburg (122 Plätze), Neandertal bei Mettmann (182 Plätze), Uelzen (114 Plätze), Berlin-Steglitz (54 Plätze), Berlin-Zehlendorf (84 Plätze) und Bad Aibling/Oberbayern (194 Plätze). Einrichtungen des Betreuten Wohnens gibt es in Berlin-Charlottenburg, Friedensau bei Magdeburg, Moelln und Uelzen. Dazu kommen Hospize in Lauchhammer/Brandenburg und Uelzen.