Erste Frau verhaftet
Laut Forum 18 hätten die russischen Strafverfolgungsbehörden im Juni und Juli 2018 mit bewaffneten Kräften in fünf Regionen Razzien, Durchsuchungen und Verhaftungen durchgeführt. Am 11. Juli waren 22 Jehovas Zeugen in Haft, drei standen unter Hausarrest und 27 unter Reisebeschränkungen. Nur eine Person sei während des Ermittlungsverfahrens bisher keinen Einschränkungen unterworfen. Zu den kürzlich Verhafteten gehöre auch Anastasiya Polyakova aus Omsk. Sie sei die erste Frau, von der bekannt wurde, dass sie in diesem Zusammenhang in Untersuchungshaft kam.
Oberster Gerichtshof gegen Zeugen Jehovas
Am 20. April und 17. Juli 2017 hatte der Oberste Gerichtshof in Russland die Religionsgemeinschaft der Jehovas Zeugen als „extremistisch“ eingestuft. Damit wurde die Gemeinschaft mit rund 170.000 Mitgliedern verboten und das Vermögen vom Staat eingezogen. Das Hauptquartier bei St. Petersburg sowie die landesweit 395 Versammlungsorte müssten geschlossen werden, so die Richter. Mitglieder, die sich weiterhin zu Gebet und Bibelstudium treffen würden, riskierten wegen „extremistischer Aktivitäten“ strafrechtliche Verfolgung.
Verstoß gegen die Religionsfreiheit
Gegen die Mehrheit der Verhafteten werde wegen „Fortsetzung der Aktivitäten“ des Hauptquartiers und seiner lokalen Gemeinden ermittelt. „Die internationalen Menschenrechtsnormen erlauben es jedoch jedem, seine Religions- und Weltanschauungsfreiheit ohne staatliche Erlaubnis auszuüben“, so Forum 18.
Die vollständige Liste der 53 Jehovas Zeugen: http://www.forum18.org/archive.php?article_id=2395