Auf dem Gehsteig der Brücke werden zwei kleine Holzhütten aufgestellt, eine für Esswaren, die andere zum Schutz vor dem Wetter, dazwischen einige Stühle und eine Feuertonne, die den Freiwilligen Wärme spenden soll. Passanten wird Tee und Gebäck sowie ein offenes Ohr angeboten. Nach anfänglicher Opposition werde die „Schutzengel“-Aktion auf der Bessières-Brücke von Behörden, Geschäftsinhabern und Bewohnern in der Stadt geschätzt und unterstützt.
Gestartet wurde die Aktion von Joël Albert, der 1980 mitansehen musste, wie sich jemand von der Brücke in die Tiefe stürzte. Seitdem war er über die Festtage mit anderen Freiwilligen auf der Bessières-Brücke, einer der drei großen Brücken im Stadtzentrum von Lausanne, präsent, um einsamen und Menschen in depressiven Phasen ein Gegenüber zu sein. 1995, nach Alberts Tod, führten die Freiwilligen ihre Präsenz auf der Brücke als „Schutzengel der Bessières-Brücke“ weiter, seit vier Jahren täglich 24 Stunden, darunter auch eine Person, die selbst durch die Aktion vom Suizid abgehalten werden konnte.
Über die Festtage 2018/2019 hätten sich das erste Mal auch drei Mitglieder der Adventisten an der Aktion als Freiwillige beteiligt, darunter Patrick Maeder, Pastor der Adventgemeinde in Lausanne und Donato Stasi, Kontaktperson zum Aktionskomitee, schreibt Adventiste Magazine, Kirchenzeitschrift der Adventisten in der Romandie und im Tessin.