Beitrag europäischer Adventisten
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung legte Dr. Denis Fortin, Professor für Historische Theologie an der Andrews Universität (Michigan/USA), seine Gedanken über den Beitrag der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa zur weltweiten Kirche dar. Europäischer Adventismus habe gelernt, dass sich Siebenten-Tags-Adventisten nicht in Konkurrenz mit anderen christlichen Organisationen befinden, sondern gemeinsam mit ihnen eine säkulare Bevölkerung mit der christlichen Botschaft bekanntmachen sollten. Ebenso habe die Freikirche in Europa Erfahrung darin, eine religiöse Minderheit in einer säkularen und oft anti-religiösen Gesellschaft zu sein. Ferner könnten Siebenten-Tags-Adventisten in Europa ihre Erkenntnisse in Bezug auf eigene kirchliche Institutionen beisteuern.
Adventisten und die Europäische Union
Dr. Reinder Bruinsma, pensionierter Pastor und Administrator der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aus den Niederlanden, beleuchtete das Verhältnis von Siebenten-Tags-Adventisten in Europa zur Europäischen Union. Aufgrund ihrer Beschäftigung mit biblischen Zukunftsvisionen seien Adventisten seit jeher kritisch gegenüber allen politischen Versuchen, ein vereintes Europa zu schaffen. Dennoch hätten sich die Freikirche und ihre Medien bisher nicht groß zu den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte bezüglich der EU und des Brexit geäußert.
Verwurzelung in Europa
Um die Verbindung der spirituellen Identität einer Person mit ihrem geographischen Ort ging es im Beitrag von Dr. Michael Pearson, pensionierter Dozent am Newbold College of Higher Education/England. Pearson rief dazu auf, Ort und Verwurzelung der Mitglieder ernster zu nehmen, als dies bisher im Rahmen der Weltkirche geschehe. Sein Referat schloss Pearson mit sieben Punkten, die dazu beitragen könnten, Problemen wie Entwurzelung und dem Verlust adventistischer Identität entgegenzuwirken.
Die weiteren Veranstaltungen des Symposiums beschäftigen sich mit Themen wie „Adventistische Märtyrer in Europa“, „Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der UdSSR während des Zweiten Weltkriegs“ und „Europäischer Adventismus, Migration und ethnische Diversität“, sowie mit weiteren Themenbereichen. Diskussionsrunden ergänzen die wissenschaftliche Tagung.
Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau wurde 1899 gegründet und ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – und ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Weitere Informationen unter: www.thh-friedensau.de