Zum diesjährigen Tag der offenen Tür kamen zahlreiche Besucher, darunter auffallend viele jüngeren und mittleren Alters, so das AWW in einem Pressebericht. Sie ließen sich durch die Einrichtung führen, informierten sich über die Aufnahmemodalitäten, genossen die Düfte der Aromabehandlungen, verweilten an der Auslage verschiedener Bücher, kauften Lose für eine Tombola zugunsten des Hauses und kamen bei Kaffee und Kuchen miteinander und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung ins Gespräch. Viele zeigten sich beeindruckt von der angenehmen, hellen Atmosphäre, die das Haus im Inneren ausstrahlt – ganz im Gegensatz zu dem immer noch verbreiteten Klischee von der Düsternis und Abgeschiedenheit, die solchen Häusern nachgesagt werde, so der AWW-Bericht. Manche kamen im Hinblick auf die bevorstehende Unterbringung von Angehörigen, um sich einen ersten Eindruck von den Räumlichkeiten zu verschaffen.
Reaktionen von Besuchern
In einem Gespräch wurde das gesellschaftlich kontrovers diskutierte Thema Sterbehilfe thematisiert. Einige Besucher boten an, sich ehrenamtlich in der Begleitung von Hospizgästen zu engagieren und erkundigten sich nach Ausbildungskursen, die der Ambulante Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz als Mitgesellschafter des stationären Hospizes regelmäßig durchführe, heißt es in dem Bericht. Eine Besucherin suchte am Ende ihres Besuches ein seelsorgerliches Gespräch, weil sie den Tod ihrer dreijährigen Enkelin noch nicht verarbeiten konnte. Sie nahm die Einladung zu den wöchentlichen Seelsorgegesprächen und zum monatlichen Trauercafé dankbar an.
„Herbergen des Lebens“
Der Tag der offenen Tür hätte wieder einmal gezeigt, dass Hospize Herbergen des Lebens seien, in denen das Sterben als Teil unseres Lebens ernst- und angenommen und aus der vielfach zu beobachtenden Tabuzone behutsam herausgeführt werde, heißt es in dem Bericht. Insofern seien sie nicht nur unverzichtbar für Schwerstkranke, sondern für jeden Menschen. Tage der offenen Tür seien eine buchstäblich einladende Gelegenheit dafür.
Hospiz Friedensberg
Das Hospiz Friedensberg nahm im Jahr 2009 seinen Betrieb auf und wird in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH geführt. Eigentümer der Einrichtung sind die drei Gesellschafter Advent-Wohlfahrtswerk e. V., Advent-Wohlfahrtswerk Berlin-Brandenburg e. V. und Ambulanter Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz e. V. Das Haus verfügt über zehn Gästezimmer. Weitere Informationen: www.hospiz-friedensberg.de
Advent-Wohlfahrtswerk e. V.
Das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) mit Geschäftsstelle in Hannover wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Informationen: www.aww.info.