Die Studie „Videospielsucht, ADHS-Symptomatik und Videospielverstärkung“ („Video game addiction, ADHD symptomatology, and video game reinforcement“), die am 6. Juni 2018 im American Journal of Drug and Alcohol Abuse veröffentlicht wurde, ergab, dass das Risiko einer Sucht unabhängig von der Art des bevorzugten Videospiels bestand. Wie LLUH in einer Medienmitteilung berichtete, wurde die Studie veröffentlicht, kurz nachdem obsessives Videospielen als ein internationales Problem der öffentlichen Gesundheit anerkannt wurde. Die Weltgesundheitsorganisation habe in ihrer Internationalen Klassifikation der Krankheiten (11. Ausgabe) „Spielstörung“ („gaming disorder“) hinzugefügt.
Studie: Videospielsucht, ADHS-Symptomatik und Videospielverstärkung
Ein Forscherteam testete für die Studie fast 3.000 Videospieler im Alter von 18 bis 57 Jahren. Dabei wurde die Anzahl der Stunden, in denen Videospiele gespielt wurden, mit dem Schweregrad der Sucht in Verbindung gebracht. Das Alter spiele keine Rolle. Männer berichteten von einer größeren Suchtintensität als Frauen. „Dieses Ergebnis steht im Einklang mit unserer Hypothese und mit früheren Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass Menschen mit einer größeren Schwere der ADHS-Symptome ein größeres Risiko für die Entwicklung problematischer Spielgewohnheiten haben“, sagte Holly E. R. Morrell, Professorin an der Fakultät für Psychologie der Loma Linda Universität und Forschungsleiterin der Studie.
Risiken von Videospielsucht
Morrell sei eine Expertin auf dem Gebiet der Sucht, so LLUH. Im Mai veröffentlichte sie eine Studie in der Zeitschrift Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking. Darin werden einige der mit Videospielsucht verbundenen Risiken beschrieben, wie körperliche und geistige Gesundheitsprobleme sowie Probleme mit dem sozialen und beruflichen Handeln. Laut Morrell hätten frühere Forschungen schätzungsweise angegeben, dass bis zu 23 Prozent der Menschen, die Videospiele spielen, Symptome von Sucht berichten, die zu negativen Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden, Schlaf, Bildung und Sozialisation führen können.