In verschiedenen Grußworten wurde die Arbeit des Hospizes gewürdigt. So sprach der Bürgermeister der Stadt Uelzen, Jürgen Markwardt, den Beschäftigten des Hospizes seinen großen Respekt für ihre Arbeit aus. Heiko Blume, Landrat des Landkreises Uelzen, brachte neben Worten des Dankes und der Anerkennung auch eine Spende mit, mit der ein „letzter Wunsch“ erfüllt werden könne. Dirk Ulrich Mende, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Celle-Uelzen (SPD) und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, verwies auf das Grundgesetz (Art. 1), als er betonte, dass Hospize der Würde des Menschen dienen. Dorothea Mecking, stellvertretende Pröpstin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Uelzen, erinnerte daran, dass es bereits im Mittelalter Hospize gegeben habe, der Hospizgedanke dann aber zeitweise in Vergessenheit geraten sei. Hospize böten Raum für Abschied, Rückblick, Wünsche und Träume. Und an die anwesenden Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gewandt sagte sie: „Wie gut, dass es Sie gibt“.
Volkmar Proschwitz, Geschäftsführer des AWW, sprach als Vertreter einer der beiden Hospiz-Träger davon, dass es in den zehn Jahren des Bestehens viele Gründe für Dankbarkeit gegeben habe. Dennis Meier, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und Vertreter des zweiten Hospizträgers, bezeichnete die Arbeit eines Hospizes als „Übersetzungsarbeit“: Die Botschaft von der Liebe Christi werde in konkrete Praxis übersetzt. Die haupt- und ehrenamtlichen Hospizmitarbeitenden hätten nicht nur ein Herz für die Sache, sondern vor allem für die Menschen. Thomas Röstel, Leiter der Liegenschaftsverwaltung der Adventisten in Norddeutschland, warf in seinem Grußwort einige Schlaglichter auf die Entscheidungs- und Bauphase. So seien bei der Planung des Hauses konkrete Wünsche der Gäste berücksichtigt worden, wie zum Beispiel ein Blick ins Grüne und Möglichkeiten der Begegnung.
Im Rahmen der Feierstunde wurden auch einige Angestellte für ihr zehn- bzw. fünfjähriges Dienstjubiläum geehrt.
Über die Arbeit des Hospizes Am Stadtwald Uelzen
Das Hospiz verfügt über 11 Plätze. Seit Bestehen des Hospizes haben ca. 1.300 Gäste dort gelebt. Immer wieder kam es auch zu Entlassungen nach Hause oder ins Heim. Durch die fachlich hochwertige Pflege und psychosoziale Betreuung konnte manche Lebenssituation wieder stabilisiert werden. Zuletzt konnte das Hospizangebot durch die Gestaltung der Ruheoase, einem naturnahen Garten mit Biotop, erweitert werden.
Das Hospiz beschäftigt ca. 30 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit mehreren Palliativmedizinern zusammen. Die Mitarbeitenden in der Pflege sind zu 100 Prozent Pflegefachkräfte, ein Großteil davon mit Palliative-Care-Ausbildung.
Seit 2019 gibt es neben dem stationären Angebot auch einen ambulanten Hospizdienst. Die Corona-Pandemie hat jedoch die Entwicklung dieser Arbeit gebremst. Inzwischen sind zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeitende ausgebildet und einsatzbereit, die erkrankte Menschen sowie deren An- und Zugehörige zu Hause begleiten.
Aus der Zusammenarbeit des Hospizes mit der adventistischen Kirchengemeinde (Adventgemeinde) vor Ort ist das Trauernetz Uelzen entstanden, das verschiedene Angebote für Trauernde, sowohl individuell als auch in Gruppen, anbietet. So wird beispielsweise ein Gedenkfrühstück für Verstorbene organisiert. Dr. Hans-Otto Reling (Pastor i.R.) und Doris Bruns-Schreiber (Pflegefachkraft) engagieren sich z.B. beim Erinnerungsfrühstück. Informationen unter https://trauernetz-uelzen.de/
Trägerschaft
Träger des Hauses und des ambulanten Hospizdienstes ist die Hospiz am Stadtwald gGmbH, deren Gesellschafter das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Niedersachsen (KdÖR) sind.
Das Hospiz ist eingebettet in das Lebenszentrum Uelzen. Zu diesem gehören auch das ebenfalls 2014 eröffnete Servicewohnen mit 40 Appartements sowie das seit über 50 Jahren bestehende AWW Seniorenheim Uelzen. Im Zentrum des Campus befindet sich das Kirchengebäude der Adventgemeinde Uelzen Am Stadtwald. Siehe auch www.seniorenheim-uelzen.de/
Das Advent-Wohlfahrtswerk
Neben Uelzen unterhält das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) ein weiteres Hospiz mit ambulantem Hospizdienst im brandenburgischen Lauchhammer und einen ambulanten Hospizdienst in Berlin. Das AWW wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen neben den genannten Hospizen auch Seniorenheime, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Zudem trägt das AWW zahlreiche ehrenamtlich geführte Projekte der Flüchtlings- und Integrationshilfe. Auch Selbsthilfegruppen für abhängigkeitskranke Menschen befinden sich in Trägerschaft des adventistischen Sozialwerks. Informationen: www.aww.info.