Eine kleine, auf dem Museumsgelände gehaltene Gruppe des "Württemberger Schafs" bekommt an den Schäfertagen Besuch von zahlreichen Artgenossen. Alte, teilweise vom Aussterben bedrohte Landschafrassen werden auf einer Tierschau im Museumsdorf gezeigt. Zu Gast ist auch eine große Herde von Merinolandschafen mit mehr als 250 Tieren, die die Museumswiesen beweidet. Border Collies und Kelpies, speziell für die Schafhaltung gezüchtet Hunderassen, zeigen bei Vorführungen ihr Talent und Können im Umgang mit den Schafen.
In Württemberg wurden Schafe früher vor allem der Wolle wegen gehalten. An den Schäfertagen werden einzelne Schritte der Wollgewinnung und -verarbeitung gezeigt. Dies beginnt mit einem "Wannenbad" der Schafe und der anschließend Schafschur. Der weitere Weg der Wolle vom Kardieren über das Filzen, Spinnen und Weben bis hin zum fertigen Kleidungsstück kann an Vorführ- oder Mitmachstationen nachverfolgt werden. Für Kinder und Jugendliche werden die Aktionen "Spinnen" und "Filzen" angeboten. Auf dem Schäfermarkt werden neben der Schafwolle und vielfältigen Wollerzeugnissen auch Schafprodukte wie Fell und Leder, Fleisch, Käse und Milch angeboten.
Fachkundige Informationen gibt es bei der Vorstellung der Schafrassen und der Schafschur sowie an den Ständen des Landesschafzuchtverbandes Baden-Württemberg, dem Verein für Schäfereigeschichte, dem Verein Altdeutsche Hütehunde, bei der Gesellschaft für Erhaltung alter Haustierrassen (GEH) und dem Ziegenzuchtverband. Wissenswertes vermittelt auch Nicole Herb, die seit einem Jahr amtierende 4. Württemberger Lammkönigin, bei ihren Auftritten auf der Bühne.
Mit Schippe, Pferch und Karren sind die wichtigsten Utensilien der für Württemberg typischen Wanderschäferei benannt. Im Frühjahr wanderten die Schäfer mit ihren Herden vom Unterland auf die kräuterreichen Sommerweiden der Schwäbischen Alb - eine im Verschwinden begriffene Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die Schäferei ist im Museumsdorf mit seinen Wiesen und Weiden, den Bauernhäusern, Scheunen und Ställen, der landkreiseigenen kleinen Schafherde, dem Schlaitdorfer Schafstall von 1765, einem fast 100 Jahre alten Schäferkarren und einer rund 70 Jahre alten Schafbadeanlage gut dokumentiert.
Nutzung Ausweichparkplatz
Da am Museum nur eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen vorhanden ist, verkehrt am Sonntag, dem 27. April 2014, ein kostenloser Pendelbus zwischen den Parkplätzen im Tiefenbachtal (ehemaliges Bundeswehrdepot, zwischen Nürtingen und Owen bzw. Beuren, K 1243) und dem Freilichtmuseum. Der Ausweichparkplatz ist ausgeschildert. Der Bus pendelt von dort ab 10:30 Uhr im 20-Minuten-Takt ins Museum. Der letzte Bus fährt um 18:20 Uhr vom Museum zum Ausweichparkplatz.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Beuren liegt im Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) und ist aus Richtung Metzingen auch mit Tickets des Verkehrsverbundes Neckar-Alb-Donau (naldo) erreichbar. Mit dem Regionalexpress fährt man ab Stuttgart bis Nürtingen. Von dort verkehrt normalerweise sonntags im Stunden-Takt die Tälesbahn nach Neuffen; am 26. und 27. April verkehrt aufgrund von Bauarbeiten auf der Tälesbahn ersatzweise jedoch ein Busverkehr, der sich an den Fahrplan der Schienenfahrzeuge hält. In Neuffen haben die Reisenden Anschluss an den Bus zum Freilichtmuseum. Aus Richtung Tübingen kommend, fährt man mit dem Regionalexpress bis Metzingen und von dort mit dem Bus nach Beuren, Ausstieg Haltestelle Freilichtmuseum. Aktuelle Fahrplanauskünfte gibt es unter www.efa-bw.de im Internet.
Öffnungszeiten und Kontakt
Das Freilichtmuseum Beuren im Landkreis Esslingen ist in der Museumssaison 2014 bis 2. November dienstags bis sonntags von 9:00 bis 18:00 Uhr sowie an Feiertagen geöffnet.
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, Info-Telefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de, Homepage:
www.freilichtmuseum-beuren.de oder www.schaefertage.org