Bei der Führung „Schwäbische Haus- und Bewohnergeschichten“ wird den Lebensgeschichten der Menschen nachgegangen, die einst in den historischen Gebäuden, die nun zum Museum gehören, gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. Längst verschwundene Formen des Alltagslebens werden in Erinnerung gerufen, so etwa in der rauchig-rußigen Küche des Wohn-Stall-Hauses aus Beuren oder in der „Dunk“, im Webkeller des Weberhauses aus Laichingen. Auch außeralltägliche Ereignissen, Glücksfälle aber auch Unglücksfälle, werden bei der Führung gestreift. Einzelschicksale wie das der Luise Digel, die bei der Arbeit in der Fabrik einen Arm verlor, oder das des während des Zweiten Weltkriegs kinderlandverschickten Horst Busley berühren: sie stehen beispielhaft für eine Zeit, die von der unseren weit entfernt erscheinen mag.
Weit entfernt von der Gegenwart – dieser Eindruck verdichtet sich bei der Führung „Kindheit früher auf dem Dorf“. Hier wird deutlich: Bereits Kinder mussten ihren Beitrag zum Auskommen der Familie leisten, gefragt war vor allem ihre Arbeitskraft. Zeit zum Spielen gab es dennoch auch: Erinnerungen an alte, längst versunkene Kinderspiele werden bei der Führung wach und angesprochen.
Die Führung „Alt(e) im Dorf“ widmet sich den Fragen rund um den „Lebensabend“. Welchen Status hatten die „Alten“ in einer Gesellschaft, in der neben der Erfahrung vor allem die Schaffenskraft zählte? Wie waren sie versorgt zu Zeiten als es noch keine Renten- und Sozialversicherung gab? Weitere wichtige Stichworte bei dieser Führung sind „Ausgeding“ sowie „Erben und Teilen“.
Die Führung „Auf Frauenspuren durchs Museumsdorf“ richtet den Blick auf den Alltag von Frauen im Dorf. Neben den Arbeiten in Haus und Hof bestimmten Heirat und Ehe, zahlreiche Schwangerschaften und Geburten und das Kindergroßziehen den Lebenslauf von Frauen.
Mit der Führung „Was der Mensch sät …“ geht es zu den Äckern und Wiesen im Museumsdorf, wo althergebrachte Nutzpflanzen wie Dinkel, Einkorn, Linsen, Spitzkraut, Flachs oder Saubohnen angebaut werden. Was in den zahlreichen Hausgärten gedeiht, kann auf einer weiteren Führung „Kräuter und Pflanzen im Museumsdorf“ anschaulich erfahren werden. Neben den traditionell in den Gärten angebauten Nutz- und Zierpflanzen spielen darüber hinaus auch die wildwachsenden Pflanzen am Wegesrand, auf Wiesen und Weiden oder die als „Unkräuter“ titulierten eine wichtige Rolle.
Alle Führungen dauern jeweils 60 Minuten, die Gebühr pro Gruppenführung beträgt 35 Euro (zzgl. Museumseintritt). Das Programm mit allen Führungen kann kostenlos angefordert werden. Beratung und Buchung über den Besucherservice, Telefon 07025 91190-90; Buchungen sind auch über das Online-Formular auf der Homepage des Museums möglich.
Kontakt und Öffnungszeiten
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2015 bis 8. November dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Veranstaltungsprogramm kann kostenlos angefordert werden und wird auf der Homepage ausführlich vorgestellt.
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren,
E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de,
Infotelefon 07025 91190-90, Fax 07025 91190-10,
Homepage: www.freilichtmuseum-beuren.de