Es gibt kaum ein Geschehen in der älteren deutschen Geschichte, das so sehr in der kollektiven Erinnerung verankert ist wie der Dreißigjährige Krieg. Der Vortrag von Prof. Dr. Franz Brendle von der Universität Tübingen wird von den Erfahrungen der unmittelbar Betroffenen und den Nachwirkungen des Krieges in lokalen und regionalen Traditionen handeln. Die Erinnerung an den Dreißigjährigen Krieg und den Westfälischen Frieden wurde und wird vielfach wachgehalten, etwa in Geländebezeichnungen wie Schwedenschanze, Schwedenwald und Mordwiese oder in Form von Wüstungen. Der Schrecken des Krieges haftet bis heute noch immer an Örtlichkeiten und Flurdenkmälern, von denen schauerliche Geschichten erzählt und von Generation zu Generation weiter getragen werden.
Kriegserfahrungen und Friedenshoffnungen
Die ländliche Bevölkerung war im Dreißigjährigen Krieg der plündernden und vergewaltigenden Soldateska fast schutzlos ausgeliefert. Brachten sich die Bauern hinter städtischen Mauern in Sicherheit, blieben die Felder unbebaut, mit der Folge, dass die Lebensmittelversorgung zum Erliegen kam. Hunger- und Seuchenepidemien rafften Tausende dahin. Durchziehende Soldaten, aus religiösen Gründen Vertriebene und die vielen Menschen, die vor Hunger, Not und Pest flohen, ließen die Kriegsfolgen an vielen Orten leibhaftig sichtbar werden, ganz zu schweigen vom Schattenheer der Krüppel und Bettler.
Das Kriegsgeschehen wurde als göttliche Strafe zur Besse-rung der Sünder interpretiert und in ein umfassendes göttliches Straf- und Heilsgeschehen eingeordnet. Strenge Strafen gegen Fluchen und Gotteslästern, öffentliche Betstunden und Bußgottesdienste sollten weiteres Unheil abwenden. Heiß ersehnt beendete 1648 der Westfälische Friede den drei Jahrzehnte langen Krieg. Insbesondere die protestantische Seite feierte in Dankgottesdiensten und großen Friedensfesten den Friedensschluss.
Kontakt und Öffnungszeiten
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2014 bis 2. November dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de, Infotelefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, www.freilichtmuseum-beuren.de