Die rund 100 Sorten sind fast alle aus dem Altkreis Esslingen und wurden eigens für die Ausstellung im Museumsdorf zusammengetragen.
Im Schafstall des Museumsdorfes werden die Obstsorten sowohl aus dem Streuobst- als auch dem Erwerbsobstbau präsentiert. Zu sehen sind unter Anderem bekannte Apfelsorten wie Golden Delicious, Gewürzluiken oder Topaz wie auch seltene Sorten aus einzelnen Regionen wie Aifen oder Blauluiken neben einzelnen Wildobstsorten wie Speierling und Mispel. Außerdem werden traditionsreiche Birnensorten wie Alexander Lukas oder Gräfin von Paris ausgestellt. Der Streuobstausstellung im Freilichtmuseum gelingt es, nicht zuletzt wegen des beispielhaften Engagements der Mitglieder der Obst- und Gartenbauvereine für die Pflege und den Erhalt der Streuobstwiesen, die ganze Sortenvielfalt vor Augen zu führen. Mit der Ausstellung sollen noch mehr Menschen als Unterstützer für die eine ganze Landschaft prägenden Streuobstwiesen gewonnen werden. Mitglieder des Kreisverbandes Esslingen stehen interessierten Besuchern an den Wochenenden 8./9. Oktober und 15./16. Oktober direkt bei der Ausstellung Rede und Antwort.
Ergänzt wird die Sortenschau durch Exponate zur Geschichte des Obstbaus aus der Sammlung des Freilichtmuseums und einer Privatsammlung. So gibt es neben Obstbaumstützen, Holzleiter und Apfelbrecher zum Ernten des Obstes alte Leinensäcke zum Transport oder auch eine kombinierte Obstmühle/Obstpresse zum Verarbeiten der Äpfel und Birnen zu sehen. Fass, Sutterkrug und Mostkrug weisen auf die spätere Bestimmung des Obstes hin - auf das schwäbische Nationalgetränk "Moscht". 1776 erlaubte Herzog Karl Eugen die Mostherstellung aus Obst für den Eigenbedarf. In der Folge entstanden Baumschulen und Mustergartenanlagen, sogar auf Ackerfluren wurden Bäume gesetzt. Es entstanden die unsere Kulturlandschaft prägenden Streuobstwiesen. Der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) unterstützt die Ausstellung mit zusätzlichen Informationstafeln zum Thema "Obstbau in Mitteleuropa". Angesprochen wird die Entwicklung von der Steinzeit über das Mittelalter bis in unsere Zeit.
Weitere Veranstaltungen zum Thema "Streuobst" im Museumsdorf
Am Wochenende 8. und 9. Oktober findet im Freilichtmuseum zum 16. Mal das große "Moschtfescht" mit vielen Informationen, Mitmachangeboten und Vorführungen statt. Dann werden auch Mitglieder des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Esslingen e.V. vor Ort bei der Streuobstausstellung über den Streuobstanbau informieren, Fragen der Besucherinnen und Besucher beantworten und Kostproben anbieten. Äpfel und Birnen werden verkauft.
Am Dienstag, dem 11. Oktober, wird im Museumsdorf der Kurs "Baumschnitt in der Streuobstwiese" mit dem Fachberater für Obst- und Gartenanbau im Landkreis Esslingen, Albrecht Schützinger, angeboten. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Zum Abschluss der Sonderschau am Wochenende 15. und 16. Oktober sind Mitglieder des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Esslingen e.V. wieder bei der Ausstellung und stellen sich den Fragen der Gäste. Außerdem dürfen Äpfel probiert werden und es gibt einen Apfelverkaufsstand. Am Samstag, den 15. Oktober können Interessierte an einem Wühlmausfangkurs teilnehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Am Sonntag, dem 16. Oktober, können Besucherinnen und Besucher des Freilichtmuseums zudem ihre mitgebrachten Streuobstsorten von dem Pomologen Eckhart Fritz aus Tübingen bestimmen lassen.
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist noch bis 6. November, täglich, außer montags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Freilichtmuseum Beuren, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, Info-Telefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de. Auf der Homepage des Museums unter www.freilichtmuseum-beuren.de findet sich das komplette Veranstaltungsprogramm.