Der Referent Dr. Thomas Schuetz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für die Wirkungsgeschichte der Technik an der Universität Stuttgart, erforscht zurzeit den Wandel Württembergs vom Agrarland zur Industrieregion. Eine zentrale Figur in diesem Prozess ist Max Eyth (1836-1906). Sein Leben und Werk, im Spannungsfeld der späten Industrialisierung Württembergs besehen, steht im Mittelpunkt des Vortrags.
In der Person von Max Eyth vereinigen sich drei Lebenswege, die, jeder für sich alleine genommen, bereits eine Person von historischer Größe ausmachen würde: Er war ein international erfolgreicher Ingenieur, der über seine weltweiten Reisen in seiner schwäbischen Heimat und deutschlandweit erfolgreiche Bücher verfasste. Damit prägte er nachhaltig die positive Einstellung gegenüber dem technischen Fortschritt seiner Zeitgenossen und der nachfolgenden Generation. Im zweiten Teil seines Lebens, als er als gemachter Mann in seine Heimat zurückgekehrt war, verfasste er Romane, die schwerpunktmäßig das Spannungsverhältnis zwischen den Naturgewalten und der Technisierung der Welt thematisieren. Zugleich lenkte und leitete er die Deutsche Landwirtschaftliche Gesellschaft, die er mitbegründet hatte.
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2016 bis 6. November geöffnet.