Das "Schwäbische" geformt und geprägt haben sowohl natürliche, als auch gesellschaftliche und historische Gegebenheiten. Das "Schwäbische" wird als relativ eigenständige Kultur, als Dialekt, als besondere Lebenseinstellung oder Mentalität wahrgenommen. Bestimmte Denk- und Verhaltensmuster zeigen sich dabei über einen längeren Zeitraum hinweg als relativ konstant, bestimmte Traditionen erweisen sich überraschenderweise als noch gar nicht so alt. Das "Schwäbische" hat von einem umfassenden Austausch profitiert, es hat nicht nur Güter und Kulturgut exportiert, sondern auch Waren, Ideen, Erfindungen importiert und nicht zuletzt auch Menschen unterschiedlichster Herkunft ins "Ländle" geholt und integriert.
So hat das "Württemberger Schaf" spanische und französische Wurzeln, der schwäbische Kartoffelsalat hätte nach Kolumbus wohl ohne die eingebürgerten Hugenotten nicht den prominenten Platz, den er in der schwäbischen Küche einnimmt, gefunden, und die Kehrwoche ist von Ordnungsvorstellungen beeinflusst, die dem Genfer Calvinismus entlehnt sind. Der Trollinger soll ein Abkömmling des südtiroler "Tirolingers" sein, und auf den Streuobstwiesen, die unser Landschaftsbild prägen, finden sich zwischen Französischer Champagnerrenette und Schweizer Wasserbirne zahlreiche weitere alte Apfel- und Birnensorten mit Migrationshintergrund.
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2015 bis 8. November dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Veranstaltungsprogramm kann kostenlos angefordert werden und wird auf der Homepage ausführlich vorgestellt.
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de , Infotelefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, www.freilichtmuseum-beuren.de