Das geübte Auge entdeckt und erkennt einzelne Elemente wie Wölbäcker, Lesesteinhaufen, Hohlwege, Realteilungsparzellierungen, Ackerterrassen, Wässerwiesen, Weidbuchen oder Schafheiden. Viele Zeugnisse dieser bäuerlichen Naturbearbeitung sind bereits verschwunden oder bedroht - durch die Mechanisierung der Landwirtschaft, durch Flächenverbrauch, durch Flurbereinigungen und andere Eingriffe. Auf dem Gelände des Freilichtmuseums in Beuren kann man heute noch viele Spuren solchermaßen gestalteter Landschaft ausmachen. So lässt sich neben den Gebäuden, ihren Einrichtungen oder Ausstellungen auch "Landschaft" als Teil der ländlichen Kultur wahrnehmen. Das Museumsgelände ist in dieser Hinsicht doppelter Grund und Boden: Einerseits ist es Landschafts-Archiv einer vorgängigen, authentisch bäuerlichen Nutzung und zugleich ist es Terrain für museale Rekonstruktionen, die didaktisch-anschaulich auf die bäuerliche Landnutzungsgeschichte Bezug nimmt.
Ein vom Institut für Landespflege an der Universität Freiburg unter Leitung von Prof. Dr. Werner Konold im Jahr 2011 durchgeführtes Forschungsprojekt hat das Wissen über das Gelände des Freilichtmuseums Beuren als Teil einer historischen Kulturlandschaft grundlegend erweitert. Dieses Erbe, in dem sich Kultur, Geschichte und Natur verschränken, soll gepflegt und verstärkt in die Museumsdidaktik eingebunden werden. Das Forschungsprojekt wurde vom Biosphärengebiet Schwäbische Alb und vom Landkreis Esslingen als Träger des Freilichtmuseums gefördert.
Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren zeigt ländliche Geschichte von Schwäbischer Alb und Mittlerem Neckarraum; während der Saison bis 4. November geöffnet täglich, außer montags, 9 bis 18 Uhr; vom 1. Juli bis 30. September zusätzlich montags geöffnet.
Weitere Informationen: Info-Telefon 07025 91190-90, Fax 07025 91190-10, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de, www.freilichtmuseum-beuren.de.