In regelmäßigen Vorführungen (Samstag, dem 20. August, 14 und 16 Uhr; Sonntag, dem 21. August, 11, 14 und 16 Uhr) demonstrieren die Fahrzeuge ihre hervorragende Geländegängigkeit. Auf einem Versuchsfeld führen Unimog mit Anbaugeräten landwirtschaftliche Arbeiten aus, pflügen, eggen und säen. Wieder andere wenden sich Holzarbeiten zu, spalten Meterholz und räppeln Fichtenstangen. Historische Filmaufnahmen, die Unimogs in verschiedenen Einsätzen zeigen, werden am Sonntag, dem 21. August, um 15 Uhr im Hopfensaal des Hauses aus Öschelbronn vorgeführt. Auch für die kleinen Museumsgäste ist beim Oldtimertreffen gesorgt. Mit einsitzigen Tret-Unimogs können Kinder ihre Geschicklichkeit auf einem ausgesteckten Parcours testen.
Kontakt und Öffnungszeiten
Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de, Infotelefon 07025 91190-90, Fax 07025 91190-10. Das Freilichtmuseum hat dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen zum 20. Oldtimertreffen und der Sonderschau Unimog im Freilichtmuseum Beuren unter www.oldtimertreffen.org
Hintergrundinformationen zur Geschichte des Unimog
Seit 1946 in der Region verwurzelt
Die ersten Unimog-Prototypen wurden 1946 nach Entwürfen von Albert Friedrich, dem ehemaligen Chefkonstrukteur und technischen Direktor von Daimler-Benz, bei der Firma Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd entwickelt. Das Universal-Motor-Gerät, abgekürzt: Unimog, sollte primär als Schlepper und Geräteträger in der Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz kommen. Die Spurweite wurde auf 127 Zentimetern festgelegt, dieses Maß gab die Breite von zwei Kartoffelreihen vor.
Daimler-Benz steuerte 1947, für die weitere Entwicklung richtungsweisend, einen 25-PS-Dieselmotor, ursprünglich für den Pkw 170 D konzipiert, bei. Weitere Unimog-Prototypen und Vorserienfahrzeuge wurden in Göppingen bei der Firma Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH gebaut, dorthin wurde 1948 die Produktion verlagert. Vom „Boehringer-Unimog" (U 70200) wurden insgesamt 600 Fahrzeuge herstellt. Als Markenzeichen zierte ein stilisierter Ochsenkopf mit Hörnern in Form eines U das Fahrzeug.
1951 gab Boehringer die Unimog-Sparte an Daimler-Benz ab. Die Produktion wurde von Göppingen nach Gaggenau verlagert, die Baureihe 70200 durch die Baureihe 2010 abgelöst. 1953 wurde mit der Umbenennung der Baureihe 2010 in U 401 die Nomenklatur geändert und die 400er-Baumuster-Nummern für die Unimog-Baureihen eingeführt. Zugleich trat der Mercedes-Stern als Markenzeichen an die Stelle des Ochsenkopfs. Bis zur Verlagerung der Produktion 2002 nach Wörth verließen 320.000 Fahrzeuge das Werk in Gaggenau, bis heute dürften fast 400.000 Unimog verkauft worden sein. Gegenwärtig wird der Unimog in den beiden Baureihen U 405 und U 437 mit zahlreichen Varianten produziert – eine anhaltende Erfolgsgeschichte.
Schneller Frontsitztraktor mit ausgefeilter Technik
Optisch gleicht der klassische Unimog mit seiner schrägen Frontpartie, dem Fahrerhaus und der Ladefläche einem kompakten Lastwagen. Technisch zeichnet sich der „Frontsitztraktor" Unimog von Anfang durch eine einzigartige Kombination von besonderen Eigenschaften aus. Er hat Allradantrieb mit Differenzialsperren, Zapfwellen vorn und hinten für den Geräteantrieb, Portalachsen zur Erhöhung der Bodenfreiheit, jedes Rad ist einzeln gefedert und mit einer Bremse versehen. Das Fahrzeug ist extrem geländegängig, es kann relativ schnell (bis max. 80 km/h) und sehr langsam (bis 0,1 km/h) fahren. 1956 kam die Baureihe 411, bis heute eines der beliebtesten Unimog-Modelle, auf den Markt. Mit zur Unimog-Familie gehören die MB-Trac mit 65 bis 180 PS, die Mercedes-Benz auf der Basis des Unimogs entwickelte und von 1973 bis 1991 baute. Es war der Versuch, das Konzept des Unimogs in einer modernisierten Form der Landwirtschaft wieder näher zu bringen.
Unter der Regie von Daimler-Benz fächerte sich die Unimog-Familie breit auf, Modellreihen folgten auf Modellreihen, jeweils mit zahlreichen Varianten und immer stärkeren Motoren. Ursprünglich als Ackerschlepper gedacht, kamen die Unimog zunehmend auch in anderen Bereichen zum Einsatz: bei der Feuerwehr, als Kommunalfahrzeug im Winterdienst und bei der Straßenunterhaltung, beim Militär, im Transport- und Baugewerbe, als Schienenfahrzeug im Rangierdienst. Den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten passte sich die Produktion an: es gab und gibt Unimog mit Klappverdeck, mit Doppelkabine, mit langer Pritsche, als Geräteträger, hochgeländegängig, als Zweiwegefahrzeug, mit Böschungs-Mähgerät, mit Kran, als Schneefräse.
Mit den vielen Einsatzmöglichkeiten löste sich auch die einheitliche Farbgebung der Unimog in einer bunten Vielfalt auf: Bis 1966 war das 1948 eingeführte dunkle Tannengrün die Standardlackierung, danach folgte ein meergrüner Farbton. Heute signalisieren rote, graue, blaue und orange Unimog vielfältige, jeweils spezielle Einsatzgebiete.