Trotz fehlender Bodenschätze und trotz Kapitalknappheit entwickelte sich Württemberg im 19. Jahrhundert innerhalb kurzer Zeit von einem rückständigen Agrarstaat zu einem Musterland der Industrialisierung. Stolz präsentierte es sich auf den Weltausstellungen in London und Paris. Den Erfindern – den Bastlern, Tüftlern und Ingenieuren – kam in diesem Modernisierungsprozess eine vermeintlich zentrale Rolle zu. Sie wurden als vaterländische Helden verehrt, sorgten sie doch mit ihrer Genialität und Kreativität dafür, dass sich das kleine Württemberg mit konkurrenzfähigen Produkten gegen die großen Industrienationen behaupten konnte. Der Mythos des schwäbischen Tüftlers ist eng verknüpft mit Erfinderpersönlichkeiten wie Gottlieb Daimler, Max Eyth, Wilhelm Maybach, Margarete Steiff, Robert Bosch und Artur Fischer. Aber auch Außenseiter wie Georg Elser, der Hitler-Attentäter, und Gustav Mesmer, der Ikarus vom Lautertal, gehören mit in diese Reihe und werden in der Ausstellung gewürdigt. Baden-Württemberg steht auch heute noch bei den Patentanmeldungen in Deutschland mit an der Spitze? Liegen Realität und Mythos also gar nicht weit auseinander? Gab und gibt es spezifische Ressourcen in der Landes- und Volkskultur, die Erfindungen begünstigen?
Das gesamte Veranstaltungsprogramm der Museumssaison 2017 kann kostenlos angefordert werden bzw. ist auf der Homepage des Museums zu finden. Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2017 bis 5. November Dienstag bis Sonntag jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet.