Schweine nahmen in Mitteleuropa zu allen Zeiten eine zentrale Rolle in der Selbstversorgung ein. Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit trieben Hirten die Tiere in großen Herden in die Wälder, um sie mit Eicheln und Bucheckern zu mästen. Diese Mast im Wald war durch vielfältige Bestimmungen geregelt. An verschiedenen Beispielen wird deutlich, wie anhand der Schweinemast gegensätzliche kommunale und landesherrliche Interessen sichtbar werden und was sich an grundlegenden historischen Prozessen ablesen lässt. Dazu gehören die Entstehung der Landesherrschaften, der Kampf um die Ressource Wald genauso wie sich wandelnde Vorstellungen von der gerechten Verteilung der Güter in der Lebenswelt unserer Vorfahren, die teilweise bis heute nachwirken.
Die Referentin ist Geschäftsführerin des Alemannischen Instituts in Freiburg und hat zahlreiche Publikationen zur Landesgeschichte Baden-Württembergs veröffentlicht, neben wirtschaftsgeschichtlichen Themen hat sie auch an vielbeachteten Büchern zur Frauengeschichte mitgewirkt.
Der Vortrag im Rahmen der Reihe zum "Internationalen Jahr der Wälder" und zum "Waldtag im Museum" beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 EUR. Platzreservierungen sind nicht möglich. Das Museum ist bis 18 Uhr geöffnet.
Mehr dazu auch beim Info-Service des Museums unter Tel. 07461/926 3205 sowie im Internet unter www.freilichtmuseum-neuhausen.de.