Im Rahmenprogramm zur Jubiläumsschau werden das Landwirtschaftsamt Tuttlingen und die Landfrauen Tuttlingen unter dem Motto "Die Kuh, das unbekannte Wesen" einen Milchlehrpfad und alles rund um die Kühe mit Informationen und Mitmachaktionen für die ganze Familie anbieten. Zudem gibt es einiges zu probieren.
Der "Badische Heuberg" rund um Meßkirch und die Baar waren jahrzehntelang bedeutende Züchterzentren für die Fleckviehzucht. Damit hat das Fleckvieh in den Gebieten Südbadens östlich des Schwarzwalds eine große wirtschaftsgeschichtliche und auch kulturgeschichtliche Bedeutung für die Dörfer der Region.
Am Ende des 19. Jahrhunderts konnte durch die gezielte Viehzucht ein immer höherwertiges Fleckvieh gezüchtet werden, das sowohl mit dazu beitrug, dass die Ernährungssituation der Menschen in der Region sich immer mehr verbesserte, als auch, dass das Fleckvieh zu einem regelrechten Exportschlager wurde und Kühe zum Teil bis nach China verkauft werden konnten. Durch das gezielte Einkreuzen der "Simmentaler Rasse" aus der Schweiz in die heimische Rasse gelang es leistungsstarke Kühe zu ziehen, die selbst als Zugtiere noch gute Milchleistungen und Fleischerträge erbrachten. Daneben spielte im 20. Jahrhundert vor allem die staatlich kontrollierte öffentliche Bullenhaltung in den Dörfern eine besondere Rolle und trug wesentlich zur Verbesserung der Zucht bei. Auch heute wird das Fleckvieh weltweit als sogenannte "Zweitnutzungsrasse" gezüchtet und gehalten. Um die Wende ins 21. Jahrhundert gab es in Deutschland noch rund 4,5 Mio. Fleckviehrinder, etwas mehr als ein Viertel des Gesamtviehbestandes in Deutschland.
Weitere Infos zum Museum und zur Fleckviehschau im Museum gibt es unter der Internetadresse www.freilichtmuseum-neuhausen.de .