Auch in Kanada widmeten sich schon seit den 80er Jahren Organisationen wie Vtape in Toronto, 1980 u.a. von der Künstlerin Lisa Steele gegründet, nicht nur der Verbreitung, sondern auch der Archivierung von Video. Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Peggy Gale, deren Hauptaugenmerk immer auf den zeitbasierten Künsten lag, hat hier in ihrer Arbeit maßgeblich zur Geschichtsschreibung beigetragen.
Bis vor nicht allzu langer Zeit war die filmische Avantgardegeschichte Polens im Westen dagegen mehr oder weniger unbekannt. Lukasz Ronduda, Kunsthistoriker und Kurator des Archivs Polnischer Experimentalfilme am Center for Contemporary Art Ujazdowski Castle in Warschau, trug in den letzten Jahren dazu bei, diesen Teil polnischer Film- und Videogeschichte in Programmen und Ausstellungen international sichtbar zu machen und damit neue Vergleiche herauszufordern.
In den drei Ländern ist - wie überall - nicht nur die Videokunst selbst, sondern auch der jeweilige Prozess ihrer Sichtbarmachung, bzw. Marginalisierung zwischen Film und bildender Kunst in starker Abhängigkeit vom kulturellen und gesellschaftlichen Kontext verlaufen. Die in ihrer gegenwärtigen Arbeit miteinander vernetzten Kuratoren stellen Verbindungen zwischen ihnen her, um die Diskursivität dieser medialen Geschichte aufzuzeigen, die dennoch einen gemeinsamen Nenner hat: In allen Ländern entwickelte sich das einst politisch aufgeladene Medium Video von den Rändern hin zum Mainstream zeitgenössischer künstlerischer Praxis.
Die Analogue-Filmprogramme waren bislang u.a. an der Tate Modern in London und im MOCCA (The Museum of Contemporary Canadian Art) in Toronto zu sehen. Wir freuen uns, dass Chris Meigh-Andrews, Peggy Gale und Lukasz Ronduda nun nach Berlin kommen, um sie im Arsenal zu präsentieren und zu diskutieren.
Vertreten sind folgende Künstlerinnen und Künstler, einige Arbeiten sind während der drei Tage in der Black Box zu sehen.