Weiss’ Todestag am 10. Mai 1982 jährte sich 2007 zum 25. Mal. Dies ist für das Arsenal der Anlass, seinen Filmen und ihren Inspirationsquellen sowie seinen frühen Auseinandersetzungen mit der Geschichte des experimentellen Films eine dreiteilige, von Florian Wüst kuratierte Reihe zu widmen.
Mo 03.12., 19h Einführung: Florian Wüst
Kurzfilmprogramm 1
STUDIE II (HALLUCINATIONER) 1952
STUDIE IV (FRIGÖRELSE) 1954
DE VITA HÄNDERNA Rut Hillarp 1950
AT LAND Maya Deren 1944
SYCADORA Eivor Burbeck 1951
THE LEAD SHOES Sidney Peterson 1949
Das erste Kurzfilmprogramm kombiniert STUDIE II (HALLUCINATIONER) und STUDIE IV (FRIGÖRELSE) mit zeitnahen schwedischen und amerikanischen Experimentalfilmen, die sich in ähnlicher Weise räumlicher Anachronismen, bildnerischer Deformationen und surrealer Symbolismen bedienen, um Gefühle, Einsamkeit und Zerrissenheit darzustellen oder soziale Rituale zu unterwandern: DE VITA HÄNDERNA, AT LAND, SYCADORA, THE LEAD SHOES.
Mo 03.12., 21h Einführung: Florian Wüst
Kurzfilmprogramm 2
MIDVINTERBLOT Gösta Werner 1945
STUDIE I SE 1952
ENLIGT LAG (IM NAMEN DES GESETZES) SE 1957
UN CHIEN ANDALOU Luis Buñuels FR 1928
FIREWORKS Kenneth Anger USA 1947
Gösta Werners MIDVINTERBLOT gilt als erster experimenteller Kurzfilm des schwedischen Kinos. Das düster-dramatische Porträt eines nordischen Menschenopfers im Bronzezeitalter eröffnet das zweite Kurzfilmprogramm der Reihe, das das Thema unbewusster Traumzustände, verdrängter Triebhaftigkeit und gesellschaftlicher Repression um Terror und Faszination von Gewalt erweitert. Neben STUDIE I und ENLIGT LAG (IM NAMEN DES GESETZES), in dem Peter Weiss und Hans Nordenström den Alltag in einem Jugendgefängnis in Uppsala dokumentieren, zeigen wir Luis Buñuels Klassiker des Avantgardefilms, UN CHIEN ANDALOU, und Kenneth Angers FIREWORKS.
Di 04.12., 21h Einführung: Florian Wüst
HÄGRINGEN SE 1959 OmE 81’
Weiss’ erster Spielfilm, HÄGRINGEN, basiert auf der Erzählung "Dokument I", die er zehn Jahre zuvor im Eigenverlag veröffentlicht hatte: ein junger Mann irrt durch die industrielle Großstadt, deren aggressive und abweisende Dynamik sich in einer Vielzahl von Begegnungen und absurden Impressionen offenbart. Mit seiner atmosphärischen Dichte und bedachten Einstellungen erinnert der Film in besonderer Weise an das alte Stockholm vor den großen stadtplanerischen Modernisierungsmaßnahmen der 50–70er Jahre.