Die Filmreihe "The Vision Behind" versucht, diese Lücke zu thematisieren und rekonstruiert historische Bruchlinien der filmischen Selbstdarstellung von Unternehmen. Unternehmensfilme folgen nicht ausschließlich dem ökonomischen Diktat ihrer Auftraggeber. Im Spannungsfeld von Experiment und Auftrag insistieren Regisseur/innen immer wieder auf dem künstlerischen Charakter ihrer Werke. Mit Hilfe abstrakter Bildmontagen und Klangkompositionen, unkonventioneller Geschichten und aufwändiger Anleihen an das Hollywood Kino entstehen bis in die jüngste Gegenwart Unternehmensfilme, die über einen primär informativen und wirtschaftskonformen Charakter hinausweisen. Den Filmen liegen zwar ökonomische Interessen, die Popularisierung von Spezialwissen und Strategien der Produktwerbung und Imagebildung zugrunde, sie geben aber auch Aufschluss über kollektive Wunschvorstellungen und soziale und politische Wahrnehmungskulturen.
Vor diesem Hintergrund kombiniert "The Vision Behind" Industrie- und Gewerkschaftsfilme, Werbe- und Dokumentarfilme, Videoclips und Experimentalfilme aus den Jahren 1922 - 2005. Die insgesamt sieben, von Ramón Reichert und Florian Wüst kuratierten Kurzfilmprogramme werden in teils unterschiedlichen Zusammenstellungen in München, Berlin, Stuttgart, Wien, Frankfurt, Wiesbaden und Basel gezeigt.
The Vision Behind" ist ein Projekt des Siemens Arts Program, das neben der Filmreihe aus einer gleichnamigen, von Beate Hentschel und Anja Casser und im Verlag Vorwerk 8 herausgegebenen Publikation besteht, die den Unternehmensfilm aus kultur- und bildwissenschaftlicher Sicht betrachtet. Das Buch ist an der Kasse erhältlich. Informationen unter www.siemensartsprogram.de.
Die Veranstaltungsreihe tourt und findet auch in München, Stuttgart, Wiesbaden, Frankfurt, Wien und Basel statt.