Bei recombinanter humaner Gelatine handelt es sich um eine reine Gelatine, die aus genmanipulierter Hefe gewonnen wird. Fujifilm entwickelt derzeit Technologien zur Massenproduktion dieser Gelatine. Beim Einsatz anderer Gelatine, die in vielen Fällen vom Rind stammt, besteht die Gefahr einer Übertragung von tierischen Infektionskrankheiten auf den Menschen, beispielsweise von BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie, oder ´´Rinderwahn´´). Im Gegensatz dazu kann die Gelatine von Fujifilm als besonders sicher betrachtet werden, ohne derartige Bedenken von Infektionen.
Das neue Arzneimittel-Träger-System (DDS) verwendet als Basismaterial die von Fujifilm entwickelte Gelatine und wendet dabei Nanopartikel- und Dünnschichttechnologien an, zu der im Unternehmen umfangreiches Know-how aus jahrzehntelanger Forschung im Bereich des fotografischen Films besteht. Diese Technologie ermöglicht eine gesteuerte Freisetzung des Medikaments zur Behandlung von Tumoren. Dadurch ist die dauerhafte Wirkung mit Hilfe einer Creme oder dünnen Folie an einer von der Krankheit befallenen Stelle über einen gewünschten Zeitraum möglich.
Im Rahmen der Zusammenarbeit soll Cangen in den USA vorklinische Tests des Arzneimittel-Träger-Systems durchführen. Dabei kann das Unternehmen auf umfangreiche Erfahrung von CEO Dr. Chul-So Moon zurückgreifen, der als Tumorspezialist gilt und als Professor an der Johns Hopkins Universität, Baltimore, tätig ist. Anschließend sollen klinische Versuche und die Freigabe durch das US Food and Drug Administration (FDA) folgen.
Die Geschwindigkeit, mit der die Wirkstoffe freigesetzt werden, kann durch Veränderungen der Gelatinebeschaffenheit gesteuert werden. Fujifilm geht davon aus, dass diese Eigenschaft dazu führen wird, dass das neue Arzneimittel-Träger-System auch für andere Tumormedikamente und Wirkstoffe wie Analgetika oder Hormone effizient eingesetzt werden kann.