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Deutscher Bauherrenpreis 2008 der Aktion "Hohe Qualität – Tragbare Kosten" im Wohnungsbau: GAG erhält Besondere Anerkennung für Abriss-Neubauprojekt Vitalishöfe, Äußere Kanalstr./Vogelsanger Str., Köln-Bickendorf

(lifePR) (Köln, )
Gestern überreichte die Parlamantarische Staatssekretärin beim Bundesbauminister gemeinsam mit dem Präsidenten des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen an die GAG die besondere Anerkennung auf der DEUBAU, Messe in Essen.

Die GAG erhielt für ihr Projekt Vitalishöfe 2008 eine Besonderen Anerkennungen bei diesem bundesweiten Wettbewerb an dem insgesamt 132 Wohnungsbauprojekte aus ganz Deutschland eingereicht wurden.

In drei Bauabschnitten wurden die alten Häuser abgerissen und dann insg. 429 öffentlich geförderte Mietwohnungen neu gebaut für insg. 52,24 Mio. Euro.

Das GAG-Projekt war das größte Projekt, dass prämiert wurde. Es zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass die Grundrisse zukunftsweisend sind und für die Nutzer alle Möglichkeiten bietet", so GAG-Vorstand Günter Ott.

Vitalishöfe, Köln-Ehrenfeld:

1. Vorgeschichte: In Köln Ehrenfeld entstanden zwischen 1928 und 1930 Schlichtwohnungen, die im Volksmund "Klein Moskau" genannt wurden. Trotz Geldknappheit wurde nicht auf Zeilenbau, sondern auch auf Blockbauweise mit Innenhöfen geachtet. Hervorzuheben sind auch damals realisierte Läden und Sozialeinrichtungen sowie Spiel- und Erholungsmöglichkeiten für Kinder.(Anlage Buchauszüge Stadtspuren Band 1 Seite 237)

2. Erste (frühe) Phase der Bauwerksveränderung: Die Wohnungen, die nur als Provisorium für rund 30 Jahre gedacht waren, wurden in den 90er Jahren zum Teil recht aufwändig im unbewohnten Zustand modernisiert. In der Steubenstraße 1-6 wurden 144 Wohnungen mit Wärmedämmung, neuem Putz, neuen Bädern, mit Heizungen, modernen Fenstern und vorgesetzten Balkonen von Grund auf ausgestattet und erneuert. Diese Herangehensweise wurde für weitere Wohnhäuser in "Klein Moskau" mangels Wirtschaftlichkeit aufgegeben.

3. Zweite Phase der Bauwerksveränderung: Abriss/Neubau

1. Bauabschnitt Abriss/Neubau Äußere Kanalstraße 25-37 Baubeginn: 25. 9. 2000
Fertigstellung: 11.10.2001
Anzahl der Wohnungen neu: 46
Anzahl der Wohnungen alt: 59
Gesamtwohnfläche neu: 3.263,18 qm
Gesamtwohnfläche alt: 2.264 qm
Differenz: 999,18 qm
Kosten 5,685 Mio. €
Miete erster Förderweg: 4,84 € qm WFL
Durchschnittsmiete GAG freifinanziert (aus 844 WE): 4,52 € qm WFL;
öffentlich gefördert (aus 1.101 WE) 4,96 € qm WFL.

Besonders Merkmal dieser Neubaumaßnahme: Auslobung eines Architektenwettbewerbs, den das Büro Luczak gewonnen hat.

Für die weiteren Wohnungen wurde der Abriss/Neubau als einzig vertretbare Möglichkeit Ende der 90er Jahre eingeleitet. Dies geschieht wie bei allen Abriss/Neubauvorhaben bei der GAG mit dem nötigen "Fingerspitzengefühl". Die Mieter, meist ältere Menschen, die z.T. von Geburt an in den Vitalisblöcken leben, wurden durch die Umzugsbetreuer und Sozialarbeiter der GAG nicht nur informiert, sondern auch umfassend mit Rat und Tat unterstützt und bei Bedarf mit einem kompletten Umzugsservice-Paket der GAG versorgt. Älteren Bewohnern wurden die Kisten ein- und ausgepackt. Die Hausmeister oder Fremdfirmen bauen die Küchen auf und montieren z.B. die Lampen.

2. Bauabschnitt Abriss/Neubau Vitalisstr. 39 -43; Mendelsohnstr. 2-8; Äußere Kanalstr. 1-15; Silcher Str. 1-9

Baubeginn: 17.12.2001
Fertigstellung: 17.7.2003
Anzahl der Wohnungen neu: 168
Anzahl der Wohnungen alt: 184
Gesamtwohnfläche neu: 10.981,95 qm
Gesamtwohnfläche alt: 9.697 qm
Differenz: 1.284,95 qm

Kosten 19,949 Mio. €
Miete erster Förderweg: 4,84 € qm WFL

3. Bauabschnitt Abriss/Neubau Vitalisstr. 45-63; Vogelsstr. 330-334; Äußere Kanalstr. 1-15; Mendelsohnstr. 1-5 Baubeginn: 1. 9. 2003

Fertigstellung: 31.10. 2005
Anzahl der Wohnungen neu: 215
Anzahl der Wohnungen alt: 269
Gesamtwohnfläche neu: 14.879,63 qm
Gesamtwohnfläche alt: 13,182 qm
Differenz: 1.697,63 qm
Kosten 27,711 Mio. €

Miete erster Förderweg: 4,84 € qm WFL Kernaussagen:

1. Abriss/Neubau ist unverzichtbar, um für die Zukunft die Vermietbarkeit zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten herzustellen!

2. Der Erfolg oder Misserfolg einer Abriss/Neubaumaßnahme hängt von der guten Planung und Umsetzung durch gute Teams ab, die das nötige Fingerspitzengefühl besitzen.

3. Abriss/Neubau bietet die Chance, mehr öffentlich geförderten Wohnungsbau auf nicht beliebig vermehrbaren Grundstücken zu realisieren und einer "Überhitzung" des Kölner Wohnungsmarktes entgegenzuwirken

Der Deutsche Bauherrenpreis gilt als wichtigster nationaler Wettbewerb zur nachträglichen Auszeichnung realisierter Wohnungsbauprojekte einen besonders hohen Stellenwert erreicht hat.

Die 17. Auslobung des seit 1986 ausgelobten Wettbewerbs um die Deutschen Bauherrenpreise der Aktion "Hohe Qualität – Tragbare Kosten" hat in der Fachwelt erneut außerordentlich großen Zuspruch gefunden:

- Zum Deutschen Bauherrenpreis 2008 (Neubau), der am 10. Januar 2008 anlässlich der DEUBAU in Essen und in Verbindung mit einem Symposium des GdW, des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Arbeitsgruppe KOOPERATION GdW-BDA-DST zum Thema Technische Innovationen im Wohnungsbau" verliehen wird, lagen dem Auswahlgremium der ersten Stufe 132 Projekte vor. 81 dieser Projekte hatte die Jury der zweiten Stufe am 22./23. Juni 2007 in Berlin unter Vorsitz von Dr.-Ing. Irene Wiese-von Ofen, ehem. Bau- und Planungsdezernentin der Stadt Essen, zu beurteilen. Zehn Projekte wurden mit einem Preis ausgezeichnet; elf weitere erhielten eine Besondere Anerkennung.

Die große Anzahl der ausgezeichneten Projekte stellt nach Auffassung der Jurys erneut unter Beweis,
- dass Kosteneinsparung und Ressourcenschonung im Wohnungsbau nach wie vor eine große Bedeutung haben,
- dass hohe Qualität und tragbare Kosten im Wohnungsneubau keine Gegensätze sein müssen,
- dass die großen Aufgaben des Stadtumbaus, des innerstädtischen Bauens im Bestand sowie der Modernisierung und Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes in Ost- und in Westdeutschland unbedingt auf der Tagesordnung bleiben müssen.

Bei der Preisverleihung sprechen u. a. die Parl. Staatssekretärin Karin Roth, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, die bereits mit den Präsidenten von BDA und GDW die Deutschen Bauherrenpreise Modernisierung 2008 am 24. Oktober 2007 in Leipzig mit großem Engagement für den kosten- und ressourcenschonenden Wohnungsbau verliehen hat, und Prof. Dipl.-Ing. Günter Pfeifer, Technische Universität Darmstadt, der den Festvortrag halten wird.

Die Namen der Preisträger und die Adressen der ausgezeichneten Projekte werden im Rahmen der Preisverleihung bekannt gegeben. Zu dieser Veranstaltung erscheint im A+I-Verlag, Hamburg, eine Dokumentation mit einer Darstellung jener Projekte, die die zweite Stufe des Verfahrens erreicht hatten. Ferner werden die ausgezeichneten Projekte in einer Wanderausstellung präsentiert werden, die anlässlich der Preisverleihungen in Leipzig und Essen eröffnet werden wird.

Auslober des Wettbewerbs:

Arbeitsgruppe KOOPERATION GdW-BDA-DST, Berlin GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Berlin Bund Deutscher Architekten BDA, Berlin Deutscher Städtetag (DST), Köln
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