Dazu erklärt Barbara Brüning: "Seine eigentliche Aufgabe der Vermarktung von E-Learning-Angeboten kann das MMKH nicht erfüllen. Damit ist es überflüssig geworden. Nun muss die notwendige Konsequenz gezogen werden." Heike Opitz ergänzt: "Wir brauchen keine zusätzliche Verwaltung in Form einer GmbH, die nur Geld kostet. Diese Haushaltmittel sollten besser direkt an die Hochschulen fließen."
Das MMKH ist eine Gemeinschaftseinrichtung von sechs Hamburger Hochschulen, die 2003 auf Initiative von Senator Dräger mit dem Ziel gegründet wurde, E-Learning-Produkte zu erstellen und bundesweit zu vermarkten. Die Bürgerschaft hat für das MMKH knapp 1 Million Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Damit werden 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.. Eigene technische Dienstleistungen oder Plattformen für E-Learning bietet das MMKH in der Regel nicht an, vielmehr nimmt das MMKH überwiegend beratende und kommunikative Aufgaben wahr. Das E-Learning organisieren die Hamburger Hochschulen überwiegend selbst. So bietet jede Hochschule verschiedene E-Learning-Plattformen an, die stark genutzt werden. Eine Vermarktung dieser Produkte über das MMKH ist allerdings nicht möglich, da nach Auskunft des Senats in Deutschland keine nennenswerte Nachfrage besteht.
Einzige Ausnahme ist das Multimedia-, Produktions- und Usability Labor (MMLab), in dem am Standort Finkenau multimediale Lehrinhalte konzipiert und produziert werden können. Allerdings ist die Nachfrage hiernach ebenfalls gering. So wurden dort beispielsweise für die Universität Hamburg nur 84 Beiträge, für die Hochschule für angewandt Wissenschaften nur neun Beiträge erstellt. Unklar ist auch, in welchem Rahmen das Labor auch von privaten Hochschulen genutzt wird. Das MMLab soll zwar täglich genutzt werden, eine Statistik über die Nutzer wird jedoch nicht geführt. Gerade für die private Media School, die den gleichen Standort wie das MMKH auf der Finkenau hat, könnte eine Nutzung von Vorteil sein. Ob diese dafür auch zahlt, ist allerdings nicht ersichtlich. Opitz: „Der Senat muss klarstellen, ob die Media School das Labor nutzt oder nicht. Wenn sie zu den Nutzern gehört, dann müsste sie sich auch an den Kosten beteiligen.“
Wie viel die Hochschulen zusätzlich für Angebote zahlen, die sie selbst mitentwickeln, wird leider ebenfalls nicht beantwortet. Insofern ist unklar, wie viel Geld das MMKH den Hamburger Steuerzahler tatsächlich kostet. Brüning: "Die Hochschulen haben das notwendige Know-how, die Leistung des MMKH selbst zu übernehmen. Hier besteht überflüssige Bürokratie, die abgeschafft werden sollte."