Lotte Laserstein zählt zu der „Verlorenen Generation“ jüdisch-stämmiger, zur Emigration gezwungener Künstler:innen, die nach 1945 in Deutschland kaum mehr wahrgenommen wurden. Nach ihrer Wiederentdeckung im Jahr 2003 und international beachteten Museumsausstellungen im Frankfurter Städel Museum (2018/19), der Berlinischen Galerie (2019) und der Kunsthalle Kiel (2019/20) ist dies eine der ersten Galerieausstellungen über die Künstlerin in Deutschland.
Anfang des 20. Jahrhunderts gehört Laserstein zu den ersten Frauen, die ein Studium an einer Kunstakademie aufnehmen können. 1927 schließt sie dieses an der Akademischen Hochschule für Bildende Künste in Berlin mit Auszeichnung ab und beschreitet anschließend mit zahlreichen Ausstellungen sehr erfolgreich und eigenständig ihr Leben als freie und selbstbestimmte Künstlerin. 1931 hat sie ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Gurlitt (Berlin). Ab 1933 erschwerten ihr die Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zunehmend die Arbeit und machten sie schließlich unmöglich. Im Jahr 1937 emigrierte sie nach Schweden, wo sie bis zu ihrem Tod 1993 lebte.
Ihre eindrucksvollen Portraits, von denen rund 20 in der Galerie LUDORFF zu sehen sein werden, zeigen das Bild der modernen Frau. Stilistisch bewegt sie sich zwischen Realismus und Neuer Sachlichkeit, wobei gerade der Vergleich mit letzterer die Eigenständigkeit ihres Realismus unterstreicht.
Zur Ausstellung erscheint ein hochwertiger Katalog mit einem Textbeitrag von der Kulturwissenschaftlerin und Laserstein-Expertin Dr. Elke-Vera Kotowski.
24. März 2023 bis 29. April 2023
Vernissage: Donnerstag, 23. März 2023, 19-21 Uhr