In beiden Disziplinen wird jede Schützin 40 Wertungsschüsse in einer Zeit von maximal 75 Minuten abgeben. Bei den Männern gilt es, 60 Schüsse in 105 Minuten zu platzieren. Die Schussabgabe erfolgt stehend freihändig, wobei man ohne Anlehnung und künstliche Stütze stehen muss.
"Uns hatten viele Nachfragen bezüglich Sportschießen erreicht", sagt games cologne-Sportchef Karl-Heinz Schmitz. "Wir waren selbst überrascht - denn bislang galt Sportschießen in Deutschland nicht als von lesbischen Sportlerinnen und schwulen Sportlern favorisiert betriebene Sportart. Doch die Nachfrage ist da und so haben wir die Planungen vorangebracht." Der deutsche Schützenbund ist mit rund 1,6 Millionen Mitgliedern der viertgrößte Sportfachverband im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), in dem der Schießsport als Breiten- und Leistungssport betrieben wird. Auch in anderen europäischen Ländern hat diese Sportart ihre Anhänger. Die Anfragen machten deutlich, das Sportschießen in vermehrter Zahl auch von Lesben und Schwule betrieben wird.
Sportschießen wird damit erstmalig in das Programm der im vierjährigen Turnus stattfinden Gay Games aufgenommen. Die nächsten Gay Games finden in der ersten Augustwoche im Jahr 2010 in Köln statt. Die Vorbereitungen zeigen schon jetzt, dass sich lesbische und schwule Sportler ohne sich zu Verstellen immer mehr Sportarten erobern. Allein die Brandbreite der offiziell aufgenommenen Sportarten ins Programm der VIII. Gay Games Cologne 2010 widerlegt die allgemeine Vorstellung, dass schwule Männer lieber körpereinsatzfreies Volleyball und lesbische Frauen lieber kampfbetonten Fußball spielen. Unter diesem Gesichtspunkt war die Aufnahme von Sportschießen als nun offiziell 34. ausgerichtete Sportart nur konsequent.
Erst vor Kurzem wurden Segeln und Feldhockey in das Programm der Kölner Gay Games aufgenommen. Interessierte Männer und Frauen können sich ab Juli 2008 für die Teilnahme an den Kölner Gay Games registrieren. Dies geht exklusiv über die Homepage www.games-cologne.de