Betroffen sind neben den sogenannten "trockenen Alkoholikern", die eigentlichen Alkoholabhängigen und behandlungsbedürftige Alkoholiker, bei denen selbst der Konsum geringer Mengen Alkohol einen Rückfall auslösen kann. Um jedes Risiko auszuschließen wird außerdem den rund 75.000 Schwangeren und stillenden Müttern empfohlen, auf alkoholhaltige Mundspüllösungen zu verzichten und stattdessen lieber auf alkoholfreie Produkte zurückzugreifen.
Darüber hinaus sollten Menschen, die auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, mit alkoholhaltigen Mundspüllösungen vorsichtig sein. Wechselwirkungen wie unerwünschte Wirkungsverstärkung, eine Reizung des Magen-Darm-Traktes sowie Blutdruckabfall und Kreislaufstörungen können bei manchen Arzneimittel in Kombination mit Alkohol nicht ausgeschlossen werden. Bis zu 1 Millionen Menschen in Österreich sind nach Schätzung regelmäßig auf Medikamente wie Psychopharmaka, Schmerzmittel oder Herz-Kreislauf-Medikamente angewiesen, bei denen eine Wechselwirkung mit Alkohol bestehen kann. Wer ganz sicher gehen will, sollte daher auch bei Mundspüllösungen lieber zu alkoholfreien Produkten greifen.
Alkohol wird nach wie vor in vielen Mundspüllösungen als Lösungsmittel für bestimmte Inhaltsstoffe, wie beispielsweise ätherische Öle, verwendet. Viele Patienten versprechen sich vom Alkohol zusätzlich eine desinfizierende Wirkung: Eine Studie hat gezeigt, dass Konzentrationen von 40 Prozent Alkohol notwendig sind, um das Wachstum des dentalen Biofilms zu verringern. Die Alkoholkonzentrationen in Mundspüllösungen liegen jedoch meist zwischen 5% und 27%. Das heißt, Alkohol in Mundspüllösungen hat keinen zusätzlichen antibakteriellen Nutzen, es dient fast ausschließlich als Lösungsmittel.
Dass eine Produktentwicklung auch ohne das problematische Lösungsmittel Alkohol durchgeführt werden kann, beweisen alkoholfreie Zahnspülungen aus der meridol® und elmex® Forschung.