"Die Ehefrau eines Patienten aus Houston hat sich direkt bei uns bedankt: Bei ihrem Ehemann waren durch den herkömmlichen Draht-Verschluss erhebliche Probleme und Schmerzen aufgetreten, die mit dem "Sternal Talon" behoben werden konnten", freuen sich KLS-Produktmanager Lars Bödeker und Marketing-Chef Michael Martin. "Anfragen kommen auch aus Australien, Israel und New York", erklären die Fachleute den wachsenden Bekanntheitsgrad des Verschluss-Systems, dessen Vorteile "sich mit Schneeball-Effekt in der internationalen Fachwelt herumsprechen", wie Geschäftsführer Karl Leibinger feststellt. In seinem Mühlheimer Werk entstehen die neuen Brustbeinklammern aus Titan.
Herzoperationen gehören zwar zur chirurgischen Routine, alleine in Deutschland schätzt die Fachwelt rund 150 000 Eingriffe jährlich. Vor allem aber bei Risiko-Patienten - solche mit Diabetes, starkem Übergewicht oder Osteoporose - ist eine postoperative Infektionsgefahr vorhanden. Bislang setzen Herzchirurgen dünne Drähte ein, um nach der Operation das längs durchtrennte Brustbein wieder zu verschließen. "Der Draht kann durch entstehende Belastungen in den Knochen einschneiden" erklärt Michael Martin und weist auf die Gefahr von Instabilitäten, Dehiszenzen und Infektionen hin. "Viele Patienten leiden nach einem solchen Eingriff unter großen Schmerzen. Noch gefährlicher sind eventuell auftretende Entzündungen, die sogar tödliche Folgen haben können", zeigt Martin die Risiken auf.
Gerade in einem Land wie den Vereinigten Staaten mit strengsten Auflagen und Haftungsgesetzen sind daher Problem-Lösungen sehr willkommen: "Unser neues Verschluss-System wurde bereits bei 300 Operationen erfolgreich eingesetzt", freut sich Karl Leibinger über das positive Feedback.
Aber auch für den Einsatz in Europa ist der Startschuss bereits gefallen: Bei einem Workshop mit Live-OP und Praxis-Übungen in den USA sind Fachärzte der Unikliniken Wien, Freiburg, Cambridge und dem Herzzentrum Bad Oeynhausen mit dem System vertraut gemacht worden. Sie arbeiten derzeit an einer Studie, die die Komplikationsrate beim Einsatz des konventionellen und des neuen Verschluss-Systems vergleichen soll. Parallel dazu stellt die KLS Martin Group ihre Produkt-Neuheit auf internationalen Kongressen und Symposien vor - mit großer Zuversicht auf künftige Erfolge: "Unser System garantiert unmittelbar nach der OP einen stabilen Verschluss des Brustbeins", manifestiert Michael Martin das "durchweg positive Echo" auch bei Einsätzen in Deutschland und Österreich. Immerhin benötigt das geübte OP-Team damit nur rund 10 bis 15 Minuten, um das Brustbein zu verschließen. Das hat auch für die Patienten positive Folgen, zeigt Martin auf: "Erfahrungsgemäß treten weniger Schmerzen auf und sie sind früher mobil."
Info:
Mit dem Sternal Talon Klammersystem hat die KLS Martin Group die derzeit sicherste Möglichkeit entwickelt, das Sternum nach Herz- oder Gefäßoperationen wiederzuverschließen. Die Brustbeinklammer wird aus hochwertigem Titan hergestellt und sorgt mit ihrer besonderen Mechanik für einen festen, dauerhaften und risikolosen Verschluss - leicht einsetzbar, und im Notfall auch schnell und einfach wieder zu öffnen.
Für den Verschluss eines Brustbeins benötigt das OP-Team ein Set von zwei zweiarmigen (Double Sternal Talon, außen) und einer einarmigen (Single Sternal Talon, innen) Klammer. Die Klammern sind in unterschiedlichen Größen - 14, 17 und 20 mm - verfügbar: Vor dem Eingriff wird daher das Brustbein - Breite und Tiefe - genau vermessen, um die entsprechende Größe auszuwählen. Nach der Freilegung der Brustbeinknochen werden die geöffneten Talons zwischen die Rippen unter die Brustbeinhälften geschoben, mit Führungszangen exakt parallel platziert. Mithilfe einer Verschlussklemme werden beiden Klammerhälften zusammengeführt, anschließend die Verschluss-Schraube angezogen - sicher und fest.