Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen muss die Wärmequelle Luft nicht extra erschlossen werden, wie es bei Erdreich- oder Wasserpumpen durch Grabungen oder Bohrungen der Fall ist. Auch müssen keine behördlichen Genehmigungen eingeholt werden. Die Investitionskosten fallen daher relativ gering aus, und auch die laufenden Betriebskosten sind wegen des geringen Energiebedarfs der Wärmepumpe niedriger als bei Heizungen mit fossilen Brennstoffen. Sie sind wartungsarm und die Kosten für den Schornsteinfeger entfallen, da vor Ort keine Emissionen entstehen. Ihr Platzbedarf ist gering – was sie für Einfamilienhäuser in dichter bebauten Wohnvierteln und Siedlungen attraktiv macht. „Ideal ist eine Innenaufstellung, denn eine Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht nicht mehr Platz als ein normaler Heizkessel. Sie kann aber auch platzsparend im Außenbereich aufgestellt werden“, erläutert Nowak. Damit ihr Betriebsgeräusch keine Nachbarn stört, sind bei modernen Gerätevarianten vor allem die tiefen – als besonders störend empfundenen – Geräuschfrequenzen auf ein Minimum reduziert.
Luft-Wasser-Wärmepumpen können der Umgebungsluft auch bei niedrigen Temperaturen Wärme entziehen. Trifft diese „warme“ Luft auf das spezielle Kältemittel in der Wärmepumpe, verdampft dieses und erhöht dadurch seine Temperatur. Über einen Verdichter überträgt der erwärmte Dampf seine Wärme auf das Heizsystem. „Luft-Wasser-Wärmepumpe bedeutet übrigens, dass das Medium der Wärmequelle die Luft ist, das Medium der Heizungsanlage Wasser“, erklärt Nowak.
Geld vom Staat für den Heizungstausch
Wer sein veraltetes Heizsystem gegen eine Wärmepumpe austauscht, erhält Fördergelder vom Staat. Je nach Projekt ist ein Zuschuss von bis zu 45 Prozent der Investitionskosten möglich. Die Unterstützung kommt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das entsprechende Förderprogramm heißt „Bundesförderung für effiziente Gebäude“(ab Januar 2021). Der Antrag dafür wird vor Beginn der Projekt-Beauftragung online über das elektronische Antragsformular auf der Homepage des BAFA gestellt.
Alternative Infrarotheizung
Im hoch-effizienten Neubau, wo neben einer zentralen Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung nur noch ein relativ geringer zusätzlicher Wärmebedarf besteht, kann auch ein Infrarot-Heizsystem effizient eingesetzt werden. Aber auch bei einer Modernisierung ist sie als effiziente Ergänzung flexibel integrierbar - zum Beispiel beim Dachbodenausbau ohne Heizanlage, für Komfortwärme im erweiterten Wintergarten oder im Bad. Infrarotheizungen übertragen Strahlungswärme auf feste Körper im Raum und wärmen diese auf – ähnlich, wie es Sonnenstrahlen tun. Die Strahlungswärme ist direkt auf der Haut spürbar, viele Menschen empfinden diese Wärme daher als besonders angenehm. Daraus ergibt sich ein weiterer Pluspunkt: Selbst, wenn die Raumluft noch nicht überall die Wunschtemperatur erreicht hat, fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner wohl. Die Temperatur lässt sich also insgesamt absenken, das spart Energie. Infrarotheizungen gibt es als platzsparende, flache Paneele, die sowohl an der Wand wie auch an der Zimmerdecke angebracht werden können.
Weitere Informationen zu Wärmepumpen und Infrarotheizungen stellt die Initiative Wärme+ auf ihrer Homepage bereit: http://www.waerme-plus.de