„Den höchsten Zuschuss für eine neue Heizung erhalten Sanierer, die ihre Ölheizung gegen eine Anlage austauschen, die mit erneuerbarer Energie arbeitet, zum Beispiel eine Wärmepumpe“, erläutert Björn Busse von der Initiative Wärme+. Der Austausch einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe wird mit 45 Prozent der Kosten gefördert, insofern die alte Ölheizung nicht von der gesetzlich vorgeschriebenen Austauschpflicht gemäß § 10 der Energieeinsparverordnung (EnEV) betroffen ist. Bei einer Gasheizung sind es 35 Prozent. „Die Förderung berücksichtigt dabei nicht nur die eigentlichen Anschaffungskosten, sondern auch die Kosten für Installation und Inbetriebnahme sowie die erforderlichen Umfeldmaßnahmen wie Deinstallation und Entsorgung der Altanlage, Austausch von Heizkörpern und die Installation von Puffer- und Warmwasserspeichern. Auch die Kosten für die Erschließung der von der Wärmepumpe genutzten Energiequelle, also zum Beispiel eine Erdwärmesonden-bohrung, oder die Ertüchtigung des Verteilsystems gehören dazu“, erklärt Busse. Wer zusätzlich in eine Solarthermieanlage investieren möchte, kann auch da mit bis zu 30 Prozent Förderung rechnen. Pro Wohneinheit können in Wohngebäuden maximal 50.000 Euro als förderfähige Kosten anerkannt werden.
Um die staatliche Förderung zu erhalten, müssen Sanierer den Förderantrag unbedingt vor Projektbeginn stellen, bevor sie also Verträge mit einem Lieferanten oder Dienst-leister unterschrieben haben. Es ist zudem möglich, die BAFA-Förderung mit anderen Programmen zu kombinieren, zum Beispiel mit den KfW-Programmen „Energieeffizient Bauen“ (Programmnummer 153) und „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ (Programmnummer 167). Der Antrag wird online über das elektronische Antrags-formular auf der Homepage des BAFA gestellt: https://fms.bafa.de/BafaFrame/map. Alternativ dazu kann der Fördernehmer auch einen Bevollmächtigten – etwa einen Energieberater oder Förderservice-Dienstleister mit der Antragstellung und dem sich bis zur Auszahlung der Fördermittel anschließenden Nachweisverfahren beauftragen.
Zukunftstechnologie Wärmepumpe
Mit seinem Förderprogramm möchte das BAFA die Installation energieeffizient arbeitender Heizungsanlagen vorantreiben. „Das ist sehr sinnvoll, denn gut jede zweite Heizung in deutschen Wohnhäusern arbeitet nicht ausreichend effizient, da sie älter als 20 Jahre ist“, stellt Björn Busse fest. Generell gilt ein Heizkessel als energetisch ineffizient, wenn er länger als 15 Jahre in Betrieb ist. Spitzenreiter der Umwelttechnologie für die Hauswärmeversorgung ist die Wärmepumpe. Das Heizsystem nutzt kostenlose Umweltwärme, die in Erde, Wasser oder Luft gespeichert ist. So schont sie Energieressourcen, reduziert CO2-Emissionen und unterstützt gleichzeitig die anspruchsvollen Klimaziele der Bundesregierung.
Für eine Modernisierung im Bestandsbau eignet sich eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe besonders gut. Im Gegensatz zu Erdreich- oder Wasser-Wärmepumpen muss die Wärmequelle Luft nicht durch Grabungen oder Bohrungen erschlossen werden, die Investitionskosten fallen daher relativ gering aus. „Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe ist beinahe überall einsetzbar und kann auch im Freien aufgestellt werden. Im Innenbereich ist der Platzbedarf nicht größer als für einen normalen Heizkessel“, so Björn Busse. Der geringe Energiebedarf einer Wärmepumpe führt zu niedrigen Betriebskosten, zudem sind sie wartungsarm. Ein weiteres Plus: Sie kann auch die Trinkwasserbereitung übernehmen.
Für ausführliche Beratung und die fachgerechte Installation wenden sich Bauherren und Modernisierer am besten an einen Fachhandwerkerbetrieb. Die Experten können die Wärmepumpen-Lösung genau auf die bauliche Situation, die benötigten Vorlauf-temperaturen und die individuellen Nutzergewohnheiten abstimmen. Weitere Informationen rund um die Wärmepumpe gibt es online unter www.waerme-plus.de.