Von den rund 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland sind viele nur unzureichend saniert und haben einen hohen Energieverbrauch. Ein großer Teil dieser Häuser gehört Eigentümern der Generation „60 plus“. Die Investition in die energetische Sanierung lohnt sich nicht nur in Hinblick auf Energieeinsparungen, sondern bringt auch gesteigerten Wohnkomfort: zum Beispiel im Bad neue Fliesen verlegen und eine größere Dusche ohne Stolperkante einbauen, dazu eine gradgenaue Wassertemperatur und eine Heizung, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer anpasst. „Und es müssen ja gar nicht so große Projekte sein – schon einzelne, kleinere Maßnahmen sind effektiv und lassen sich ohne großen Aufwand realisieren“, betont Wagner.
Warmes Wasser in Wunschtemperatur
Bei der Modernisierung des Badezimmers ist es sinnvoll, auch die bisherige Warmwasserbereitung in Frage zu stellen. Ein zentrales Warmwassersystem mit einem großen Speicher im Hauswirtschaftsraum ist häufig überdimensioniert, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Die Trennung der Warmwasserbereitung von der Heizungsanlage über moderne elektronische Durchlauferhitzer bringt schnell und auf kurzem Weg warmes Wasser. „Das spart deutlich Kosten im Vergleich zu Warmwassersystemen, bei denen das warme Wasser in hohen Mengen und auf hohen Temperaturen gespeichert wird. Hinzu kommt, dass Durchlauferhitzer gradgenau arbeiten und man sich das lästige Zumischen und die langen Wasserwege spart“, erklärt die Wärme+-Expertin.
Jederzeit frische Luft
Ergänzend bietet sich die Installation einer Lüftungsanlage an, um in alter Bausubstanz oder bei innenliegenden Badezimmern Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Sie kann über Bewegungsmelder oder Feuchtigkeitssensoren gesteuert werden und lässt sich unkompliziert und kostengünstig nachträglich einbauen. Benötigt wird lediglich ein Stromanschluss für den Ventilator sowie eine freie Außenwand für die Direktmontage. Ein weiterer Vorteil: Der Badezimmerspiegel beschlägt nicht, da überschüssige Feuchtigkeit gleich abtransportiert wird.
Mehr Komfort im Badezimmer
Wird das Badezimmer für mehr Bewegungs- und Barrierefreiheit vergrößert, da vielleicht danebengelegene Räume nicht mehr als Kinderzimmer gebraucht werden, sollten die Bewohnerinnen und Bewohner auch über eine elektrische Fußbodentemperierung nachdenken. Sie ist einfach nachzurüsten und sorgt schon morgens nach dem Aufstehen für einen schön warmen Fußboden. Besonders in der Übergangszeit im Frühjahr und Herbst kann die Zentralheizung, die meist nur zum Beheizen des Badezimmers in Betrieb genommen würde, ausgeschaltet bleiben. Einige Hersteller haben Systeme im Programm, die Aussparungen für den Wasserablauf der Dusche bieten, sodass die Temperierung auch unter der Duschwanne eingebaut werden kann. Das Wasser trocknet dann schneller ab, sodass Schimmel- und Stockflecken keine Chance haben.
Wohlfühltemperaturen im Bad schaffen auch Direktheizungen. Diese benötigen zur Inbetriebnahme lediglich eine Steckdose. „Da sie die gewünschte Wärme schnell erzeugen, reicht es, sie nur bei Bedarf einzuschalten. So muss das Bad nicht durchgängig geheizt werden und die Heizkosten reduzieren sich“, erläutert Wagner.
Smart-Home-Einstieg leicht gemacht
Noch effizienter lassen sich Heizenergie und Kosten mit smarter Hauswärmetechnik einsparen. Schon der Austausch der Thermostate an Heizkörpern gegen smarte Modelle bringt viel. Solche Heizkörperstellantriebe erlauben es in Kombination mit Raumthermostaten, Heizkörper und Fußbodenheizungen individuell für jeden Raum zu steuern – je nach Ausführung auch über das Smartphone und damit auch von unterwegs. Moderne E-Durchlauferhitzer lassen sich ebenfalls bequem per Smartphone bedienen. Die moderne Technik kann problemlos in ein Smart-Home-System eingebunden werden, das zahlreiche weitere Möglichkeiten für intelligentes Wohnen eröffnet, von der Automatisierung der Rollläden und des Sonnenschutzes bis zu ausgeklügelten Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche.