Der Handwerker als Marke
Zum Auftakt der Diskussion wies Handwerksmeister Peter Küpper darauf hin, dass der Handwerker sich heutzutage als Marke verstehen und darstellen müsse, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. Zudem sei es wichtig, dass der Handwerksbetrieb sich authentisch beim Kunden präsentiert, so wie es dem jeweiligen Verhalten des Betriebes am Markt entspricht. "Wir haben uns beispielsweise Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz auf die Fahne geschrieben. Da ist es konsequent, dass wir in umweltfreundlichen, gasbetriebenen Firmenwagen zum Kunden fahren, um einen stimmigen Gesamteindruck zu hinterlassen", so Küpper.
Zentralverbandspräsident Bruno Schliefke betonte, dass für das Gros der Handwerksbetriebe, mit durchschnittlich fünf Mitarbeitern, solche Marketingaktionen besonders wichtig seien, die konkret umsetzbar und am Kunden orientiert seien. Beispielsweise biete der Zentralverband mit der Aktion "Wir checken für Deutschland" den SHK-Innungsfachbetrieben jetzt ein professionelles Instrument zur Kundenbindung und Akquisition sowie einen Türöffner für Zusatzgeschäfte.
Industrievertreter Gronau führte in diesem Zusammenhang die Aktion "Sicherheit im Heizungskeller" an. Hier habe man gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Handwerk gemacht. Konkret stellte Oventrop den Handwerksbetrieben kostenloses Werbematerial zur Verfügung, wenn diese ein Projekt mit Oventrop-Produkten durchführten.
Markenexperte Leven stellte fest, dass Marketing im Handwerk als ein existentieller Bestandteil des Betriebs verstanden werden müsse. Marketing, betonte Leven weiter, sei die Betrachtung der Absatzseite, also das Bemühen um Kunden und Kundengewinnung und somit von zentraler Wichtigkeit. Des Weiteren würden Leistungen des Betriebs, etwa die Qualität der Arbeit, oftmals als zu selbstverständlich vorausgesetzt und dem Endkunden nicht genügend kommuniziert. "Qualität ist keine absolute Größe, sondern das, was der Kunde von der Qualität des Betriebes mitbekommt. Der Handwerker muss kommunizieren, was er tut und wie er es tut", sagte Leven.
Die Handwerkermarke als Marketinginstrument
Auch die Handwerkermarke als ein Marketinginstrument für SHK-Handwerker wurde lebhaft auf dem Podium und unter den Besuchern diskutiert. Die einhellige Meinung der Beteiligten: Durch die Diskussion über das provokante und mutige Kampagnenmotiv, sei das Qualitätsund Leistungsbündnis seit der Neuausrichtung der Kommunikation wieder ein Gesprächsthema in der SHK-Branche und damit auch ein wirksames Instrument, um sich als Handwerker vom Wettbewerb positiv zu unterscheiden.
Mit der Resonanz und dem Verlauf der Auftaktveranstaltung des Handwerkermarke- Expertenforums zeigten sich die Verantwortlichen zufrieden. "Das Expertenforum ist eine sinnvolle Plattform, um konstruktiv aktuelle Themen unserer SHK-Branche zu diskutieren", fasste Bruno Schliefke zusammen. Das Handwerkermarke-Expertenforum ist eine von der Handwerkermarke initiierte Diskussionsplattform, die nach der Auftaktveranstaltung in Essen künftig in regelmäßigen Abständen zwei bis dreimal pro Jahr stattfinden soll. Das nächste Handwerkermarke-Expertenforum ist für die GET Nord in Hamburg geplant.